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1955 BMW Isetta
Die Nachkriegszeit ist nicht gerade von Luxus geprägt. Die meisten Menschen können sich höchstens motorisierte
Zweiräder leisten. Wohl dem, der beim Fahren zum Schutz gegen Regen ein Dach über dem Kopf
hat. Genau so ein verkleidetes Motorrad bringt BMW 1955 auf den Markt. Es entsteht in Lizenzbau der Mailänder Firma
Iso, von der man die Werkzeuge gleich mit übernimmt. Daher auch der Name.
Die Isetta hat eine Türe vorne, an der eine bewegliche Lenksäule befestigt ist und ein Stoffdach, das bei den ersten
Modellen für den Notausstieg vorgeschrieben ist. Es gibt eigentlich nur zwei Sitze, allerdings für die
schlanken Menschen der Zeit können es auch drei sein. Zur besseren Vermarktung wurden die Bezeichnungen
'Motocoupé' und 'Export' verwendet.
Angetrieben werden über einen geschlossenen Kettenkasten die beiden Hinterräder, die so wenig Spurweite haben, dass ein Ausgleichsgetriebe entbehrlich wird.
Manche Export-Versionen haben wegen der günstigeren Besteuerung als Dreirad hinten statt einer
Achse mit wenig
Spurweite nur ein Rad. Zum Einsatz kommt ein BMW-Motorrad-Triebwerk, allerdings mit Gebläsekühlung,
Generator/Starter und Rückwärtsgang.
Der Einzylindermotor im Heck hat zunächst
luftgekühlte 9 kW (12 PS, 245 cm³), später 9,5 kW (13 PS, 298 cm³) und reicht für gut 80 km/h. Der
Wagen wird bis 1962 gebaut und kostet 2580 DM (Standard Käfer 3950 DM). Das Konzept verkauft sich in Deutschland
immerhin so gut, dass größere Typen wie der BMW 600 und 700 folgen können. Seltsam genug, in Italien, wo das Design entstand, hat
die Isetta nur
geringen Erfolg. 06/16
Alpenfahrt-Sieger 1957: BMW Isetta |
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