 1968 BMW 2002 ti
BMW baut spurtstarke Autos für die zu erwartende größere Verkehrsdichte. Dazu gehört das in der Zeit excellente Fahrwerk. Man verpackt das nicht nur in mehr Fahrspaß, sondern sagt dem Auto angesichts der
hohen Fahrleistungsreserven mehr Sicherheit nach. Dem Familienvater sollen Argumente für die zögernde Ehefrau mitgegeben werden. So ist das zu dieser Zeit. Den sportlichen Frauen hat man sich wohl noch
nicht zugewandt.
Das Fahrwerk wird im Prospekt mit Recht besonders herausgestellt. Allerdings wird es ein wenig übertrieben als 'Lebensversicherung' bezeichnet. Die Erfahrung lehrt, dass wer mehr kann, auch mehr probiert.
Natürlich wird der Motor erwähnt, der spätestens ab zwei Liter Hubraum mit der leichten Karosse macht, was der/die Fahrer(in) will. Immerhin ist die oben liegende Nockenwelle zu der Zeit noch nicht Standard im
Pkw-Bereich.
Eigentlich haben diese frühen 02er nur das, was zum schnellen Vorwärtskommen unbedingt nötig ist. Von heute aus betrachtet, würde man diesen Wagen puristisch nennen. Die Holme sind dünn, es baumeln noch
keine Sicherheitsgurte dran. Dafür gibt es eine nie mehr wiederkehrende Rundumsicht. Die Sitze mit Liegesitzbeschlägen und Kunststoff außen und Stoff-Mittelbahnen.
Schon der 2002 war mit dem Zweilitermotor in dem unter 1000 kg wiegenden Auto munter unterwegs. Beim TI kamen durch 2 40er Doppelvergaser von Solex und entsprechend geformten Ansaugrohren nochmals
15 kW (20 PS) dazu. Das 'I' steht in diesem Fall also nicht für 'Injection'. Die gab es erst beim 'Tii' mit Kugelfischer-Einspritzung und noch 7,5 kW (10 PS) mehr. Neben den Reifen für die höhere Endgeschwindigkeit
sind Bremsen und Fahrwerk wesentlich verstärkt.
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