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2021 Audi e-tron GT




Was waren das noch für Zeiten, als man Paul Frere mit einem quattro-Prototypen den mit Eis und Schnee bedeckten Berg hinaufschickte und ihm, als er sich ehrlich begeistert zeigte, erzählte, man würde ihm beim nächsten Test das gleiche Modell mit Winterreifen anbieten. Wir sind nicht unbedingt Fans von Allradantrieb, aber das treibt einem doch das sprichwörtliche Grinsen ins Gesicht.


Und heute? Die Weltpremiere gerät zur Gähn-Show. Statt den neuen e-tron GT zu zeigen, treten nacheinander vier frisch motivierte Figuren, die Männer mit offenem Hemd auf, die sich, moderiert durch die Frau im Vorstand, die Stichworte nur so zuwerfen. Es geht immer um die Zukunft, den Aufbruch dahin und wie das Ganze innerhalb der Marke gelebt wird. Allein das Wort 'future' für Zukunft, kommt in den ersten 13 Minuten trotz Unterbrechung durch einen Song 13 Mal vor.

Man wird den Eindruck nicht los, dass die Reden einstudiert und bestimmte Schlüsselworte vorgegeben sind bzw. eine besonders wichtige Rolle spielen. Geht ja auch kaum anders, denn über das Auto erfahren wir in dieser Zeit - nichts. Allerdings bleibt kein Superlativ da, wo er hingehört. Selbst der Chef bemüht seine dreißigjährige Karriere im Automobilbereich, um die Vorstellung dieses Wagens besonders zu betonen.


Man denkt, Corona könnte manche unnötigen Dinge in unserer Gesellschaft früher abschneiden, als sie sich von selbst erledigen würden, was z.T. auch geschieht, vergisst aber, dass gleichzeitig Neues geboren wird, was kein Mensch braucht. Man hat die Vermutung, dass so eine Entwicklung wiederum Tatmenschen nach vorne bringen wird, die dann zwar aufräumen, aber gleichzeitig auf niemanden mehr hören.

Worum geht es? Der e-tron GT ist halt nicht, wie vielleicht das viele Reden andeuten könnte, das erste vollelektrische Fahrzeug von Audi. Das ist der e-tron (ohne GT), als SUV seit Anfang 2019 ausgeliefert. Auch hier ist die Batterie schon flach im Unterboden angeordnet. Nur äußerlich gleicht er dem Verbrenner, während hier beim GT ein eigenständigeres Design verwirklicht wurde.


Dabei ist die Batteriekapazität gleich, schon die Leistung des Basis GT aber höher als die des e-tron, allerdings nicht das Drehmoment. Immerhin ist Audi so fair, die Leistungen der Motoren drehzahlbezogen, also nur teilweise und nicht die verschiedenen Drehzahlen zuzuordnenden Maximalleistungen zu addieren. Trotzdem verwirrt man zusätzlich mit der Boost-Leistung für 2,5 Sekunden (siehe oben).

Diese Zahlen und die der Netto-Batteriekapazität erschweren einen Preisvergleich mit dem Porsche Taycan trotz im Prinzip gleicher Technik einschließlich nun auch der 800V-Ladetechnik. Man kann eigentlich nur den Audi e-tron GT RS mit dem Taycan Turbo (was für ein Name!) vergleichen und kommt auf ca. 20.000 Euro Unterschied. Zum e-tron GT gibt es keinen passenden Taycan, weil dann die Batteriekapazität nicht übereinstimmt.


Das alles und das Design macht den neuen Audi liebenswerter, aber keineswegs so einmalig, wie bei der Premiere herausgestellt. Ganz abgesehen davon, dass wieder einmal eine Reichweite (und vermutlich auch die Ladeleistung) in der Praxis nicht reproduzierenden Ausmaßes versprochen wird, aber würde man die Verantwortlichen darauf aufmerksam machen, sie würden sagen, dass sie gar nicht anders können als es der Konkurrenz gleich zu tun.









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