Energie der Zukunft 1

Wir haben immer unsere Zweifel geäußert, ob das mit dem derzeitigen Puschen der E-Mobilität, was augenscheinlich im Moment nicht so ganz funktioniert, so seine Richtigkeit hat. Die Bedenken: Die
wachsende Zahl der E-Autos nimmt den anderen Verbrauchern von grünem Strom etwas weg.
Das sei aber kontraproduktiv, solange es noch nicht genügend regenerativ erzeugten Strom gäbe. Schließlich sind wir dann doch zu dem Schluss gekommen, sie derzeit zu unterstützen, damit ein Prozess,
der gewiss eine ganze Zeit dauert, schon einmal anläuft.
Mit der langsamen Entwicklung haben wir also wohl recht behalten. Aber für die Notwendigkeit, schon jetzt die E-Mobilität zu unterstützen, gibt es noch einen anderen Grund. Jedoch müssen wir für dessen
Unterfütterung doch etwas weiter ausholen.
Wir freuen uns immer, wenn der Anteil der erneuerbaren Energie steigt, vermutlich momentan im Jahresmittel schon deutlich mehr die Hälfte des Verbrauchs erreicht hat, übersehen dabei aber, dass es sich
hier nur um die elektrische Energie handelt.
In Wahrheit jedoch schließt unser Energiemix noch andere Arten mit ein, z.B. alle fossilen, darunter eben auch das Erdöl (siehe Video unten). Man bezeichnet alle diese Energien zusammen mit denen aus
erneuerbaren Ressourcen als Primärenergie. Die betrug in Deutschland 2024 knapp 3.000 Terawatt-Stunden.
Zur Beachtung: 'TW' wäre also die Abkürzung für die Leistung, 'TWh' für den Verbrauch. Die Einheit 'Stunde' müsste also eigentlich bei der Nennung der Primärenergie immer mit genannt werden. Das wären
dann 1.000 GWh bzw. 1.000.000 MWh, 1.000.000.000 kWh oder 1.000.000.000.000 Wh.
So, und jetzt versuchen wir einmal, die Dinge richtig einzuordnen, wie überhaupt in dieser Reihe von Kapiteln. Denn nur ungefähr 600 TWh von dieser in Deutschland verbrauchten Energiemenge ist Strom. Das
ernüchtert schon ein wenig, wenn man sich an den 60 Prozent für 2024 erfreut hat. Bis 2030 sollen es allerdings 750 TWh werden.
Noch schwieriger wird es, wenn wir uns klarmachen, dass mehr als der gesamte Stromverbrauch, nämlich ca. 700 TWh an die Mobilität gehen, offensichtlich davon mehr als die Hälfte der individuellen Mobilität
geschuldet sind. Darüber sollten Autofahrer/innen einmal nachdenken.
Wohlgemerkt, in dem anderen Teil, also weniger als die Hälfte, ist der Flugverkehr mit drin. Also immer als Autofahrer/in auf den Flugverkehr zeigen, deckt sich nicht so ganz mit den Zahlen. Es macht schon
Sinn, auf beides zu achten.
Noch so ein Klops, jedenfalls für diesen ersten Teil: Je 600 TWh werden sowohl an Gebäude- wie auch an Industriewärme verbraucht, also jeweils der gesamte Stromverbrauch. Das zeigt, wir haben bei der
Dekarbonisierung unseres normalen Lebens noch einen weiten Weg vor uns.
Unglaublich die Aufgabe, die noch nicht regenerativen vier Fünftel des Primärverbrauchs in die Stromversorgung zu integrieren. Man kann an dieser Stelle schon konstatieren, dass dies allein mit Windrädern
und Photovoltaik nicht zu schaffen sein wird.
Aber es gibt auch einen Lichtblick, denn nahezu alles, was wir zu elektrischer Versorgung hin herüberholen, wird weniger. Am Elektroauto können Sie es gut erkennen, dieses braucht deutlich weniger Energie in Form
von Strom, als es vorher an fossilem Brennstoff verfeuert hat.
Kurz und knapp gesagt: Wenn wir dereinst, weiß der Teufel wann, alles umgestellt haben werden, sollte der Bedarf an Primärenergie auf etwas mehr als die Hälfte gesunken sein. Dazu hilft natürlich nicht nur
Umstellung in technischer Hinsicht, sondern auch des Verhaltens.
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