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 F7 F9



 Abgas 2



Verrückt oder? Den einen Schadstoff mit dem anderen 'kurieren'. Nein, gar nicht verrückt, weil hier durch 'Nachverbrennung' nur das in Ordnung gebracht wird, was vorher wegen Zeitmangel und ungenügender Durchmischung versaut wurde. Aber eine wichtige Bedingung ist an dieses Verfahren geknüpft: Alle Beteiligten müssen im richtigen Massenverhältnis vorhanden sein. Und das geht eben nur bei Lambda gleich 1.

Auch ein Lkw kann einen 3-Wege-Katalysator haben, so wie er oben abgebildet ist. Zwar kann der Dieselmotor damit nichts anfangen, aber Lkws oder besser Busse können Erdgasmotoren haben. Da finden sich dann auch eine richtige elektrische Fremdzündung und ein sehr großvolumiger Benzinmotor. Und der braucht halt immer einen solchen Katalysator.

Ja, es gibt sie, die bewusste Umgehung der Lambda-1-Regel. Das kommt von der dem Benziner auferlegten Pflicht zu weniger Verbrauch bzw. mehr Wirkungsgrad, nachdem seine Aufgaben zu weniger schädlichen Abgasen als weitgehend erfüllt angesehen wurden. In dieser Phase ging es dem Dieselmotor genau umgekehrt: Er galt als sparsam, aber nicht als genügend abgasarm.

Interessant ist, dass sich der Benziner durch diese Anforderungen technisch dem Dieselmotor genähert hat. Neben der Umstellung von Saugrohr- auf Direkteinspritzung, deren Vorteile Sie im Buch über Benzineinspritzung nachlesen können, wurde nun auch zunehmend die Drallbildung angewandt. Die Idee dahinter ist, der Zündkerze ein genügend zündfähiges Gemisch anzubieten und im übrigen Brennraum ein mageres Gemisch zu verteilen.

Die Schichtbildung im Brennraum war geboren, ist aber eigentlich auch kein neues Thema. Merken Sie, wie wir uns langsam dem Wert Lambda gleich 1,4 des Dieselmotors nähern? Die Techniken zur Realisierung sind allerdings vielfältig, neu und entsprechend schwierig. Sie müssen sich das einmal vorstellen: Da soll ein Kolben bei Drehzahlen von 1.000 bis 6.000/min und unterschiedlichster Last eine immer exakt vorgeschriebene, ungleiche Verteilung von Gemisch im Brennraum realisieren.

Daran ist natürlich nicht nur der Kolben beteiligt. Das betrifft die Lage der Ventile, überhaupt des kompletten Ansaugsystems und auch die Anordnung des Einspritzventils. Der Kolben leistet seinen Beitrag durch einen Kolbenboden, der die Komplexität einer Höhlenlandschaft (Bild unten) bisweilen in den Schatten stellt. Irgendwie kehrt ein Teil der Luft zur Zündkerze zurück und wird entweder dort oder gleich beim Eintritt in deren Nähe mit genug Kraftstoff versorgt.


kfz-tech.de/PVe62

Sollte der Eindruck entstehen, das sei ein äußerst selten genutztes Verfahren, so ist hier eine Korrektur fällig. Da der Automobilindustrie kaum Schwierigkeiten unüberwindlich scheinen, wird das Verfahren angewandt, auch weil die EU mit ihren COO2-Vorschriften Druck macht. Damit bei Ihnen aber nicht nur die beschriebenen Schwierigkeiten haften bleiben, hier noch welche auf der Abgasseite.







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