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 Traton



Eine Agentur aus Amsterdam hat sich wohl die neue Bezeichnung für den Konzern ausgedacht, der hauptsächlich aus MAN und Scania besteht und in München seinen Hauptsitz haben soll. Die ersten drei Buchstaben stehen für Transport, Transformation und Tradition, die letzten drei für Tonnage und die letzten zwei sind wohl zusammen mit 'always' aufmunternd gemeint.

Heute, am 28.6.2019, wird das Ergebnis des Börsengangs bekannt. Jedoch hört sich das für den Laien immer so an, als würden Unternehmen komplett verkauft. Dabei heißt es nicht anderes, als dass ein Anteilseigner wie bisweilen die Nordamerikaner einen Teil ihrer Habseligkeiten in diesem Fall samstags vor die Garage stellen und zum direkten Verkauf feilbieten. Nicht mehr und nicht weniger.

Ferrari hatte z.B. 2015 einen beizeiten angekündigten Börsengang, diesmal an der New York Stock Exchange, besser bekannt als 'Wall Street'. Wer dabei erschrak und dachte, Fiat, schon gemeinsam mit Chrysler, trenne sich endgültig von seiner Nobelmarke, sah sich getäuscht. Es waren ursprünglich nur 9 Prozent, die verhökert wurden. Eins kam später noch hinzu, 10 Prozent verblieben bei Enzos Sohn und 80 Prozent weiterhin beim Mutterkonzern.

Im Gegensatz zu Traton hat die Aktie mit 3 Dollar über dem Ausgabewert etwas besser abgeschnitten. Teilt man 100 durch die verkauften Prozent, kann man von deren Erlös auf den Unternehmenswert schließen, der damit bei 10 Mrd. Dollar lag. Fiat/Chrysler verkaufte also, wie die Ferraris selbst, geringe Anteile zum exklusiven Preis. Übrigens, schon mit einer Aktie im Portfolio wird man zur Aktionärsversammlung eingeladen.

Wie gesagt, die Konzernmutter VW war heute nicht ganz so erfolgreich. An der Frankfurter Börse schloss die Aktie mit 26,45 Euro, was etwas unter dem niedrigsten Ausgabepreis von 27 Euro lag. immerhin ist Traton mit 13,5 Mrd. Euro deutlich mehr wert als Ferrari 2015. Der Mutterkonzern hat statt 1,9 'nur' gut 1,55 Mrd. eingenommen. Am Ende will man 10 Prozent der Aktien für knapp 1,8 Mrd. verkauft haben.

An der Börse in Stockholm wurde der Ausgabekurs ziemlich genau erreicht. Insgesamt sagt man dem Börsengang nach, er sei glimpflich verlaufen. Im Frühjahr hatte man ihn schon einmal abgesagt. Die Familie Porsche, Mehrheitsinhaber von VW, sieht solche Prozesse wohl eher skeptisch. Noch vor kurzem war ein evtl. geplanter Börsengang von Ducati verworfen worden.

Wichtig ist wohl, dass die Aktien wie bei VW in wenigen vertrauenswürdigen Händen bleiben, oder breit gestreut sind, damit nicht aggressive Hedgefonds so leicht in den Besitz der Aktienmehrheit gelangen können, wenn der Kurs ein Tief durchläuft.

Insgesamt liegt Traton jetzt ganz knapp unter dem Börsenwert von Volvo Trucks, die zusammen mit Renault Trucks insgesamt weltweiter unterwegs sind. Man sieht da wohl in München noch Nachholbedarf. Es wird interessant sein, wofür die Milliarden letztlich ausgegeben werden, z.B. für eine Batteriezellen-Fabrik oder den Zukauf eines nordamerikanischen Herstellers. Immerhin gibt es seit 2015 ebenso viele chinesische wie europäische Hersteller von Nutzfahrzeugen unter den ersten sechs.



kfz-tech.de/YVW228







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