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 Luftreifen



kfz-tech.de/PRa1

Eine etwas ungeordnete Werkstatt in Großbritannien deutlich nach der Jahrhundertwende. Trotzdem ist zu erkennen, dass Räder und deren Bereifung eine Hauptrolle spielen. Es ist immer noch die Anfangszeit des Luftreifens (Pneumatik), der das Autofahren teurer und komplizierter macht.

August Horch schreibt in seinem Buch 'Ich baute Autos' über das Eintreffen der ersten Reifen bei der Firma Benz zusammen mit einem Monteur, wie langwierig und kräftezehrend deren Montage auf einer Felge gewesen sein muss. Der Monteur kann es zwar besser, aber trotzdem bleibt das Aufziehen eine ungewöhnlich schwierige Arbeit:

'Als unsere ersten Wagen mit den neu erfundenen Pneumatiks und ihren stolzen Besitzern auf die Landstraßen kamen, hatten unsere Monteure keine ruhige Stunde mehr, weder bei Tag, noch bei Nacht. Immer wieder kamen telefonische und telegrafische Hilferufe aus allen Gegenden, wo Autler saßen und mit den Pneumatiks nicht einig wurden. Unsere Monteure waren damals mehr unterwegs nach allen Himmelsrichtungen als in der Fabrik.'

Dazu muss man wissen, dass z.B. Hufe am Horn der Pferdefüße mit Nägeln befestigt werden. Die haben die ohnehin schon schwierige Beziehung zwischen Fuhrwerken und Autos noch weiter belastet. Nicht nur diese, auch sonstiger Unrat auf den Straßen sorgte in relativ kurzen Abständen für Pannen.

Dann musste der sehr fest geklemmte oder sogar verschraubte Reifen von der Felge getrennt werden. Natürlich war diese fest mit der Achse verbunden, also nicht abnehmbar. Dem Reifen wurde dann der Schlauch entnommen und dieser geflickt, mit Vorarbeiten wie z.B. Reinigen und Anrauen und entsprechenden Wartezeiten. Dann den Schlauch wieder in den Reifen und zum Schluss die Härte des Aufziehens.


Der Reifen wurde 1894 von den Brüdern André und Édouard Michelin erfunden. Clermont-Ferrand in Zentralfrankreich nördlich des Zentralmassivs blieb der Hauptsitz der Gruppe, möglicherweise die zweitgrößte der Welt. Aber obwohl die ersten abnehmbaren Räder bereits 1906 für GP-Wagen erfunden wurden, gab es sie noch nicht für diesen Benz-Laudaulet von 1909. Stellen Sie sich vor, Sie müssten hier nur die Reifen wechseln. Wie oft dies vorkam, können Sie an den beiden Ersatzreifen sehen.

Der Reifen war so teuer, dass man sich kaum einen neuen leisten konnte. Wenn er „verletzt“ war, wurde er zur Reparatur geschickt. Außerdem wurden erst Mitte der zwanziger Jahre Hochdruckreifen (ca. 5 bar) durch Niederdruckreifen (ca. 3 bar) ersetzt. Ab etwa 1904 wurde es zur besseren Wasserableitung profiliert und durch Rußzugabe schwarz und haltbarer.







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