Schienen verändern 3

Im Vergleich zu dem, was jetzt kommt, ist die eigentliche Konstruktion der Weichen eher harmlos, nämlich die Steuerung. Wenn wir das bisher Gesagte zusammenfassen, darf es für alle Schattenbahnhöfe nur
einen Zug geben, der gerade ein- oder ausfährt.
Wir hoffen, dass wir mit zwei Mega Arduinos hinkommen, es könnte sich aber auch als sinnvoller erweisen, dass wir einen pro Schattenbahnhof, also drei nehmen. Der braucht nur Spannungsversorgung und die
Verbindungen zu den Einfahrweichen, also alles auf einer Seite.
Über die beiden Schienenpole und je einen unserer noch fertig zu entwickelnden, billigen Decoder kommen die Signale. Die besagen, welcher Zug gemeint ist. Steht der auf dem Schattenbahnhof, für den dieser
Arduino zuständig ist, muss er das Relais ansteuern, um die jeweiligen beiden Pole der Schiene, auf der der Zug steht, mit dem Gesamtsystem zu verbinden.
Das Relais aus DDR-Beständen haben wir schon erwähnt. Davon hätten wir wohl noch fast genug übrig, könnten aber als RGI 20-3796 auch noch bei Ebay nachbestellen. Allerdings wird es mit mindestens 12
Volt betrieben und hat 6 Schließer. Das wird schwierig mit einer Direktansteuerung durch den Mega Arduino.
Der kann nur 5 Volt und pro Ausgang 20 mA vertragen. Man empfiehlt aber 10 mA. Das Relais hat ca. 500 Ohm. R = U/I. 5 V geteilt durch 0,01 A würden also reichen, aber es sind eben wirklich nur 5 statt
mindestens 12 V. Wir können uns entlang der Weichen im Schattenbahnhof keine zu schlaffen Relais leisten.
Und noch ein Problem. Jedes der Relais soll nicht nur die Strecke freischalten, sondern auch noch die Eingangsweiche schalten. Ist der Schaltimpuls zu kurz, liegt die Weichenzunge nicht korrekt an, ist er zu
lang, wird die Weiche zu heiß und das Gehäuse fängt an zu schmelzen.
Wir hoffen den Anfangsimpuls durch einen NE 555, von denen wir genug haben, zeitlich begrenzen zu können. Während das ja noch ginge, hat ein anderer Versuch im Fiasko geendet. Denn die Weiche muss
wieder in ihre Geradausstellung, wenn die Freischaltung beendet wird.
Man hat es ja immer schon geahnt, dass DDR-Produkte z.T. besonders aufwendig gebaut sind. So auch dies von der VEB Relaistechnik Großbreitenbach-Ilmenau. Wir sind bei dem Versuch gescheitert, bei
einem von ihnen den fünften und sechsten Schließer zu einem Öffner umzubauen.
Bis jetzt haben wir es noch nicht einmal wieder so zusammensetzen können, dass es wie vorher funktioniert. Jetzt müssen wir also nicht nur die Ansteuerung durch einen Port des Arduino durch einen
Transistor verstärken, sondern versuchen, aus einem Schließer schaltungstechnisch einen Öffner zu machen.
Das scheint tatsächlich zu gehen, weil hier nur ein Impuls bei Wegnahme der Freischaltung für die andere Seite der Weiche gegeben werden soll. Ein Kondensator mit 1000µF sollen angeblich reichen, während
der Freischaltung aufgeladen zu werden und diese Ladung im Moment des Öffnens an die Weiche abgeben zu können.
Es sieht also erst einmal so aus, als könne die Elektrik/Elektronik auf den Bereich der Eingangsweichen beschränkt und damit aufwendige Verkabelung vermieden werden. Auf dem länglichen Brett für alle
Weichen komplett vormontieren und dann innen einsetzen. Am Ende nur mit 12 Volt verbinden.

Auch der Weichenumbau ist reduziert, wobei wir sogar die Alufolie weglassen, sondern nur eine oder zwei Seelen, vermutlich aus dem Klingeldraht, übereinander an den zu breiten Führungen für die Räder vorbeiführen
und im Brett enden lassen. Eine wird zur Schaltung weitergeführt.

kfz-tech.de/YM516
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