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Mercedes - Kurzgeschichte 2



Vieles vom Daimler-Benz-Erfolg scheint auf die Konstrukteure zurückführbar zu sein, im Falle Benz wären da August Horch als zeitweiliger Leiter der Motorwagen-Fertigung und neben Benz selbst Hans Nibel. Bei Daimler wird wohl immer an erster Stelle Wilhelm Maybach erwähnt werden, gefolgt von Paul Daimler und Ferdinand Porsche, der 1928 Nibel das Feld überlässt.

Dabei wandert so manche, vielleicht noch unfertige Konstruktion zum Nachfolger, z.B. der Reihen-Sechszylinder von Maybach zu Daimler, die Kompressor-Technologie von Daimler zu Porsche und die Verfeinerung des 8/38 PS 200, den Reihen-Achtzylinder mit Kompressor und die berühmten S, SS. SSK und SSKL zu Hans Nibel.

Man nennt sie zwar die goldenen Zwanziger, aber auf Rosen gebettet sind deutsche Hersteller keineswegs. Zunächst der verlorene Krieg, eine Zeit, in der sich der Fortschritt der USA nochmals vergrößert, dann die entbehrungsreiche Nachkriegszeit gefolgt von der verheerenden Inflation und schließlich eine die Konkurrenz nach Deutschland einladende Senkung der Zölle.

Bei Daimler-Benz kommen noch die Schwierigkeiten der Zusammenführung von Daimler und Benz hinzu, wie man am Beispiel Nibel/Porsche sieht. Mit einem der allgemeinen Zeit zuzurechnenden Trend zur Verringerung des Hubraums geraten die ungenauen Steuer-PS unter Druck. Man ergänzt, wie oben bereits ersichtlich, ab 1928 um eine dreistellige Hubraum-Angabe.

Nibels Zeit als allein verantwortlicher Konstrukteur beginnt quasi mit der Übernahme des 'S' für Sport. Hier nur so viel, dass er vom Modell 'K' abgeleitet, mit einem größeren, niedriger und weiter hinten platzierten Sechszylinder versehen, gleich beim ersten Rennen auf dem Nürburgring die beiden ersten Plätze (Caracciola und Rosenberger) belegt.

Zur weiteren Hubraumerhöhung kommt der Kompressor und mit ihm eine weitere PS-Zahl in der Typenbezeichnung. Denn dieser wird nur beim Durchdrücken des Gaspedals aktiviert und lehrt dann potentielle Gegner durch sein Gekreische das Fürchten. 'K' für Kurz erklärt sich fast von selbst und für 'L' für Leicht genügt ein Blick auf die Öffnungen der seitlich sichtbaren Längsträger.

Mercedes und die Teilnahme an Rennen, eine unendliche Geschichte. Wie schon im ersten Teil beschrieben, hat es um die Jahrhundertwende in Südfrankreich begonnen, die Entwicklung der Marke und damit auch den Verkaufserfolg enorm beschleunigt. 1914 gibt es noch einmal so einen erfolgreichen, aber wegen des Krieges kurzen Neubeginn mit dem Dreifachsieg beim GP von Frankreich.

1924 gewinnt man mit einem der ersten Kompressor-Wagen die Targa Florio. Es ist so, als ob man jeden neuen Technik-Schritt auch im Rennbereich testet und ziemlich direkt Erfolg hat. 1934 startet die Karriere, die sich wohl am eindrücklichsten mit der Marke Mercedes verbindet.

Denn der Begriff 'Silberpfeil' wird tatsächlich hier geprägt, als man wegen einem Kilogramm zu viel die Alu-Karosserie abschleift und die bis dato weiße Rennfarbe zu einer dem Aluminium ähnlichen wird. Natürlich steckt hinter den nun folgenden Erfolgen die Nationalsozialistische Regierung als gewaltiger Sponsor.

Aber was man bei Daimler-Benz daraus macht, ist schon gewaltig. Es beginnt bei 3,4 Liter Hubraum verteilt auf acht Zylinder in Reihe. Dank Kompressor und Spezialsprit für wesentlich angehobene Verdichtung ergeben sich 260 kW (354 PS) und 280 km/h Spitze. Nach einem Neustart 1937 werden daraus 5,7 Liter bei unverändert acht Zylindern und 435 kW (592 PS) bzw. 320 km/h.

1938 wird die Reglementierung des maximalen Gewichts durch eine Hubraumbegrenzung auf drei Liter ersetzt. Ergebnis bei DB: 12 Zylinder in V-Form und immer noch 333 kW (453 PS). Und der wächst dann außerhalb der GP-Rennen weiter und mündet bei dem Weltrekord von Rudolf Caracciola mit 432,7 km/h im Januar 1938, der 79 Jahre lang Bestand hat.

Und wenn Bernd Rosemeyer bei seiner anschließenden Rekordfahrt nicht tödlich verunglückt wäre, hätte man ein noch wahnsinnigeres Fahrzeug in petto gehabt, den T80 mit einem 2.206 kW (3.000 PS) starken Flugzeugmotor, der angeblich 600 km/h schnell gewesen wäre. Selbstredend, dass man nach Startschwierigkeiten fast alle Normal-Rennen dominiert, nur 1936 der Auto Union den Vortritt lassen muss.








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