Trockner





Wir haben inzwischen festgestellt, dass der meist immer noch vom
Verbrennungsmotor angetriebene Kompressor in einem Kreislauf Kältemittel unter
Druck durch den Kondensator transportiert. Das wird daraufhin flüssig. Dann
durchläuft es ein Druckventil, wodurch der Druck enorm sinkt. Im sich anschließenden
Verdampfer wird es dann unter Wärmeaufnahme gasförmig.
Besteht das Druckventil einfach nur aus einem federbelasteten Ventilteller, geht das
Kältemittel nicht vollständig in den gasförmigen Zustand über. Da aber der
Kompressor durch die Flüssigkeitsanteile zerstört würde, ist noch ein Auffangbehälter
zwischengeschaltet, der solche Anteile zuverlässig fernhält.
Wird statt des einfachen Druckventils ein sogenanntes Expansionsventil verwendet,
entstehen solche Flüssigkeitsanteile erst gar nicht. Das Expansionsventil bezieht
nämlich den Zulauf zum Verdampfer mit ein und steuert den Zustrom so, dass alles
Kältemittel dort verdampft. Der erwähnte Auffangbehälter ist hier nicht nötig.
Allerdings muss es immer in einem solchen Kreislauf einen Behälter geben, der ein
gewisses Reservoir an Kältemittel bereithält, sonst würden kleinste verloren
gegangene Mengen schon für größere Funktionsverluste sorgen. Dieser sogenannte
Flüssigkeitsbehälter ist bei Anlagen mit Expansionsventil im Hochdruckkreis, meist in
der Nähe des Kondensators eingebaut.
Wegen einer weiteren Funktion wird er auch 'Trockner' genannt. Da sich Wasser bzw.
Feuchtigkeit kaum im flüssigen Kältemittel löst, wird es entweder als Tröpfchen
mitgeführt oder geht sein dampfförmiger Anteil mit dem Dampf des Kältemittels eine
Mischung ein. Feuchtigkeit kann sich auch mit dem Ölanteil im Kreislauf verbinden.
So wie wir Eisbildung bei jeder größeren Druckabsenkung kennen, z.B. an Sauerstoffoder Luftflaschen bei großen Entnahmeraten, so können die Wasseranteile im
Kälte(mittel)kreislauf am Expansionsventil oder der Drossel Eis bilden. Die Funktion
der Klimaanlage ist dann gestört.
Der Trockner entfernt diese Feuchtigkeit. Zusätzlich verhindert er
Dampfblasenbildung auf dem Weg zum Expansionsventil. Er beruhigt und filtert das
Kältemittel, reduziert auch die Zahl der Gasbläschen. Sein Trockner reicht bei immer
sachgerechter Behandlung lange, obwohl der eigentlich nur ein paar Gramm
aufnehmen kann (Herstellerangaben beachten).
Am besten strömt nur Flüssigkeit durch das Expansionsventil. Deshalb geht es im
Prinzip mit einer Leitung unten aus dem Flüssigkeitsbereich des Trockners weiter.
Diese wird dann im Raum darüber entweder direkt oder aus Gasbläschen gewonnen
und durch stark hygroskopische, kleine Festkörper im entsprechenden Behältnis von
Feuchtigkeit befreit.
Früher waren die Trockner mit einem Schauglas kombiniert. Dort konnte man an einer
gewissen Gasblasenbildung und Verfärbung sehen, dass etwas nicht in Ordnung war.
Ersteres konnte durch zu wenig Kältemittel und/oder mangelnden Durchlass am
Trockner hervorgerufen sein. Nimmt Kältemittel z.B. eine grün-gelbliche Färbung an,
enthält es zu viel Feuchtigkeit.



Wichtig ist sowohl die Flüssigkeit zum Auffüllen von eventuellem Fehlbedarf als auch
der Dampfraum. Der darf auch unter ungünstigsten Bedingungen nicht durch
Flüssigkeit ersetzt werden. Dann würde nämlich jeder zusätzliche Tropfen den Druck
theoretisch ins Unendliche steigern. Der Füllfaktor beträgt etwas über 1 kg/Liter.
Fehler an der Trocknerflasche kann man mit Temperaturmessungen bei laufender
Anlage aufspüren. Da hier die Temperaturen deutlich über Körpertemperatur liegen
können, ist eine Messung von Hand nicht ratsam. Besser wäre hier z.B. das
Fernthermometer (Laserpointer) geeignet, dass nicht mehr als 4°C
Temperaturunterschied zwischen Ein- und Ausgang aufweisen sollte.
Das Auffinden von Undichtigkeiten wird erleichert durch eine besondere Flüssigkeit,
die auf das Kältemittel abgestimmt und in den Kreislauf gebracht wird. Schon weniger
als 5 Gramm sind mit einem elektronischen Suchgerät aufspürbar.