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Service an der Bremse ist natürlich besonders wichtig. Um uns nicht allzu sehr von dem Bild oben zu entfernen, beginnen wir gleich mit dem Belagwechsel. Sie ahnen es vielleicht schon, wir nehmen uns die etwas kompliziertere elektrische Parkbremse vor. Dazu ist unbedingt ein Eingriff in die Bremsensteuerung des Fahrzeugs nötig.

Wir benutzen dazu das Gerät easycheck von ZF TRW. Dazu wählen wir den Fast Check der Electronic Parking Brake und das entsprechende Fahrzeug aus. Dann fordert uns das Gerät auf, die Zündung einzuschalten. Es verbindet sich mit dem Fahrzeug, erkennt dieses und lässt nun auf Wartung (Maintenance) und den Austausch der Bremsbeläge (Replace Pads) stellen.

Folgerichtig fordert man es jetzt auf, die Bremse zu lösen, was von einem wilden Flackern der Kontrollleuchte für die Parkbremse begleitet wird. Es ist also ratsam, zu warten, bis der easycheck das vollständige Lösen der Bremsen meldet. Je nach Fahrzeugtyp kann man jetzt entweder eine Schraube lösen und die Bremszange wegklappen, oder beide und sie an einem Draht hängend entfernen.

Es folgt die Entnahme der Beläge und eventueller Federbleche und die Kontrolle der Bremsscheiben. Besonders zu beachten sind die Schiebebuchsen für die Zangen, deren Abdichtung intakt sein und die leichtgängig sein müssen. Vor dem Einsetzen neuer Beläge und evtl. Federn sind die Schächte zu säubern.


kfz-tech.de/PHB4

Jetzt passen die Zangen natürlich nicht mehr. Also folgt eine Prozedur, über die man sich vorher informieren sollte. Ist es bei diesem Fahrzeug möglich, den/die Kolben jeweils nur mit Kraft zurückzudrücken. Auch abseits von elektrischen Parkbremsen kann eine gleichzeitige Drehung nötig sein. Elektrischer Widerstand ist jedenfalls nicht zu erwarten, dafür hat der easycheck gesorgt.

Die Sache mit den beiden Befestigungsschrauben an den Führungen der Bremszange sollte man ebenfalls nicht auf die leichte Schulter nehmen. Immerhin ist da in der Regel eine Schraubensicherung wirksam und muss vielleicht wieder reaktiviert werden, notfalls auch durch neue Schrauben. Was man an der Reparatur spart, kann man durchaus sinnvoll z.T. an Sicherheit wieder ausgeben.

Drehmomentschlüssel ist selbstverständlich. Ebenso darf man nicht vergessen, die Bremse mit Hilfe des/der Computer wieder zu schließen (Close Brakes) und anschließend die Bremse neu zu kalibrieren (Calibrate Brakes). Konnte man beim ersten Schritt schon sehen, wie die Bremsbacken zusammengedrückt werden, ist jetzt die Suche nach neuen Punkten für eine gelöste Bremse sichtbar.

Grundsätzlich gilt, dass nicht nur der easycheck beim erneuten Auslesen des Fehlerspeichers Zufriedenheit signalisiert, sondern auch und vielleicht noch wichtiger, die fahrzeugeigene Steuerung für die Bremsanlage.


kfz-tech.de/PHB2

Hier wird die Bremsscheibe begutachtet. Die zulässige Abnutzung wird vom Fahrzeughersteller vorgegeben. Die beiden Noppen am Messschieber ermöglichen ein Messen über den sich immer bildenden Rand hinweg. Natürlich muss auch die Oberfläche betrachtet werden. Dabei sind Verfärbungen durch zu große Hitze und eventuelle feine Risse ein Kriterium für den Austausch.

Allgemein wird recht oft ausgetauscht, wobei sich im Normalfall hier der Materialpreis noch in Grenzen hält. Immerhin ist dazu keine Entlüftung nötig. Vielleicht auch sinnvoll, etwas Bremsflüssigkeit an den Rädern (und nicht im Bremsflüssigkeitsbehälter) abzuzapfen und auf Wassergehalt untersuchen. Kunden finden es in der Regel gut, wenn z.B. für den Wechsel der Bremsflüssigkeit eine Begründung vorgelegt werden kann.

Kaum verständlich, warum z.B. Tesla keine Service-Intervalle mehr vorschreibt. Immerhin ist die Bremsanlage bei reinen Elektroautos doch nahezu unverändert. Dass noch nicht einmal der Wassergehalt in der oben beschriebenen Form kontrolliert wird, ist eigentlich nicht zu verantworten.

Wussten Sie übrigens schon, dass man im Rennsport die Bremsen als kompette Komponenten wechselt? Damit es schneller geht, werden diese vorentlüftet und dann über spezielle Kupplungen mit dem System verbunden. Dabei gelangt keine Luft hinein.







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