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 Brake-by-Wire 4



Man muss Elon Musk nicht mögen, aber man darf ihn auch nicht unterschätzen. Schließlich humpelt die versammelte Automobilindustrie auf verschiedensten Wegen hinter ihm her. Trotzdem erklärt sich die folgende Geschichte nicht aus seinem Aktienverkauf, der den Wert der Aktie halbierte, denn Twitter hat mehr gekostet.

Was hat unser Thema denn überhaupt mit Tesla zu tun? Continental nennt die Firma nicht namentlich, spricht aber von einem 'nordamerikanischen Automobilhersteller', der im dritten Quartal einen Auftrag 'von rund 1,5 Milliarden €' erteilt hat, wobei der 'gesamte Umsatz mehr als zwei Milliarden €' beträgt.

Dafür soll Continental die sogenannte 'halbtrockene Bremse' bis 2025 zur Serienreife bringen. Na, welcher der anderen Hersteller dort würde eine solche Summe ausgerechnet für ein Bremssystem aufbringen können, wollen und sich engstmögliche Termine setzen lassen?

Wie gesagt, man darf ihn nicht unterschätzen. Noch ist z.B. ein Model 3 aus mehr Karosserieteilen zusammengesetzt als ein vergleichbares Großserienauto. Aber in jeder Tesla-Fabrik steht schon eine Giga Press der Fa. IDRA, mit der irgendwann zumindest Vorder- und Hinterchassis in einem Stück gefertigt werden sollen.

Gewiss, noch scheinen viele Fragen dazu ungeklärt. Deshalb zurück zu den Bremsen, wo Tesla ebenfalls ein Problem hat. Denn man hat den Pflichtservice abgeschafft und dass so etwas überhaupt auch in Deutschland möglich war, verwundert doch sehr. Denn ein Tesla ist das einzige Großserienauto am Markt, in dem die Bremsflüssigkeit theoretisch ewig die gleiche bleiben kann.

Dabei hält Tesla sich doch so viel auf seine Sicherheit zugute, hat bis vor kurzem z.B. Batteriepaketen aus Unfallwagen die Schnellladung verboten, auch an anderen als den Superchargern. Wie passt dann eine evtl. mit zu viel Wasser beladene Bremsflüssigkeit dazu, die der/die Kunde/in bemerkt, wenn es bereits zu spät ist?

Sie sehen, an unseren Vermutungen könnte was dran sein. Wobei der Übergang zur halbtrockenen Bremse auch nur ein erster Schritt ist. Continental hat wohl einem so frühen Einstieg in die Serienfertigung auch nur zugestimmt, weil man im Prinzip die Komponenten dafür schon entwickelt hat, im Brake-By-Wire-System der zweiten Generation MK C2. Mehr konnte Musk an konkreten Zusagen vemutlich nicht erreichen.

Es steckt also eine 'Innovations-Roadmap' zur 'vollständig "trockenen Bremse" dahinter. Dabei scheint diese neue Bremse nicht, wir wir immer vermuteten, eine grundsätzliche Notwendigkeit für reine E-Autos, sondern noch dringender eine für das Automatisierte Fahren zu sein. Grundsätzlich soll also die Bremse zu einem System mit eigener Intelligenz werden.

Elektromotoren an Bremsscheiben oder auch -trommeln garantieren eben eine gewährleistete und schnelle Umsetzung dessen, was Steuergeräte sich 'ausdenken'. Klar, als Zulieferer eines solchen Systems hätte Continental eine nette Marktmacht. Ohne mechanische Rückfallebene wäre es sogar von der berühmten Spritzwand unabhängig. Das Bremspedal könnte auch als Teil für die Plattform geliefert werden.

Man will sogar das Bremssystem als FBS 3 'in Module zerlegen'. 'Einzelne Fuktionen' sollen als 'eigenständige Produkte in modulare, validierte und bewährte Softwareblöcke verpackt' werden. Sie merken vielleicht, dass nicht unbedingt die Betätigung einer Bremse auch mit nur 12 Volt eine Schwierigkeit darstellt, sondern, wie in den Kapiteln zuvor schon angedeutet, die Sicherheit.

Dabei dürfte es kein Problem sein, innerhalb dieser auf verschiedene Steuergeräte verteilten Funktionen eine Redundanz, also eine unabhängige zweite Schiene aufzubauen, aber die Entscheidung, was in welchem Fehlerfall und dessen Feststellung zu geschehen hat, die scheint offensichtlich noch Probleme bei der Erstellung der Software zu bereiten.

Elon Musk wäre wieder einmal der gesamten Automobilindustrie nach einer Nasenlänge zurück eine voraus und könnte seinen nichtverpflichtenden Service beibehalten. Außerdem wäre endlich auch bei Tesla das System der Bremse in die Rekuperation einbezogen.


kfz-tech.de/VHB2







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