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 Ford Escort 1



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Das zweitbeliebteste Auto in GB ...


Ford spielt in den Sechziger und Siebziger Jahren eine große Rolle in Großbritannien. Der Escort scheint das allein schon durch seine Form gebührend auszudrücken. Obwohl Ford auch eine nicht unwichtige deutsche Dependance hat, wirkt der Wagen mit dem Hundeknochen im Gesicht so britisch, wie ein Auto zu jener Zeit nur sein kann. Und trotzdem oder gerade deswegen hat er sich schon bis 1974 weltweit mehr als 2 Mio. mal verkauft.


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Nimmt man auch die Derivate hinzu, die trotz Frontantrieb und völlig anderer Form ebenfalls als 'Escort' bezeichnet wurden, dann kommen deutlich mehr als zehn Mal so viele Exemplare zusammen. Einer sieht aber zweifellos noch viel britischer aus, der Ford Anglia. Unglaublich, sich den ersten Escort als glatt gebügelte Version des Ford Anglia vorzustellen. Er stammt noch aus der Zeit unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg.

Da sieht man einmal, wie lange britische Autos beinahe unverändert gebaut wurden, denn beim Escort reden wir vom Geburtsjahr 1967. Gut 30 Jahre lang wurde er in verschiedenen Versionen allein für Europa gebaut. Nachfolger: der ebenfalls recht erfolgreiche und in der ersten Generation noch deutlich eigenwilligere Ford Focus. Allerdings kann man es auch heute noch nicht glauben, dass der Escort das zweite Gemeinschaftsprojekt zwischen Ford Großbritannien und Deutschland war.


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Aber wenn Sie glauben mögen, der Escort sei mit Starrachse und Blattfedern schon damals veraltet auf die Welt gekommen, der irrt gewaltig. Auch Opel machte es z.B. beim Kadett bis 1967 nicht besser und VW war halt qua Konstruktion an die Einzelradaufhängung gebunden, dies ließ den Escort in der Praxis aber keinesfalls alt aussehen, eher umgekehrt. Auch die anfänglichen Trommelbremsen vorn beim billigsten Modell fielen nicht auf, waren gerade erst beim Kadett weggefallen.

Als technische Besonderheiten kann man gerade noch das vollsynchronisierte Getriebe bezeichnen, natürlich noch lange Zeit mit vier Gängen. Als modern galt schon die McPherson Vorderachse mit Zahnstange, die allerdings der Kadett auch hatte. Dass England die Oberhand beim Styling hatte, rächte sich anfangs ein wenig in nicht zufriedenstellenden Verkaufszahlen in Deutschland. Das war im Mutterland etwas besser, nicht zuletzt, weil man bei Ford darauf geachtet hatte, die Preise gegenüber dem Ford Anglia nicht zu stark steigen zu lassen.


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Da konnte er natürlich nicht mit allzu viel Motorleistung glänzen, im einfachsten Fall 29 kW (40 PS) aus 1,1 Liter, etwas weniger als der Kadett bei gleichem Hubraum. Der Motor hat im Gegensatz zu dem im Opel einen berühmten Namen: 'Kent-Motor'. Er stammt natürlich wieder aus dem Ford Anglia, allerdings erst ab 1959. Sein Entwickler Alan Worters arbeitete bei Ford in Dagenham, wohnte aber in der benachbarten Provinz Kent. Anfangs handelte es sich nur um einen einfachen Stoßstangenmotor mit drei Kurbelwellenlagern, zu jener Zeit up to date.

Vielleicht sei hier noch erwähnt, dass er im Gegensatz zu früher, wo britische Motoren aus Steuergründen viel mehr Hub als Bohrung hatten, diesmal genau umgekehrt eine fast doppelt so große Bohrung aufwies, die er im Ford Escort zunächst nur wenig verändern konnte, weil der die Bohrung bei leicht gesteigertem Hubraum beibehielt. Allerdings waren jetzt Saugrohr und Auslass auf verschiedenen Seiten, was in diesem Fall nicht nur den Zylinderkopf betraf, sondern auch den Brennraum, der bei flach schließenden Ventilen in den Kolben wanderte, zusammen mit der großen Bohrung, erste Voraussetzungen für späteres Tuning.


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Das wurde auch nötig, denn dem Fahrwerk wurden geradezu magische Fähigkeiten zugesprochen, kein Vergleich mit dem vom Prinzip her gleichen des Vorgängers. So etwas hat es öfters gegeben in der Kfz- Geschichte, eine gleichbleibende Konstruktion, aber durch die Maße und besonders die Abstimmung eine besondere Qualität. Manchmal sagt man so einem Auto auch nach, das Fahrwerk sei schneller als der Motor.


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Vielleicht war es aber auch die Spezialität der fast regelmäßig in England am Samstagnachmittag gefahrenen Rennen, die den Wagen so berühmt gemacht haben. In der Serie kamen schon bald eine Version mit 1,6 Liter Hubraum und eine Dreigang-Automatik von Borg-Warner hinzu. Es gab ihn dann als Zwei-, Viertürer, dreitürigen Kombi mit langer hinterer Seitenscheibe und Kastenwagen.


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Ford hat eigentlich Lotus erst richtig groß gemacht. So war es selbstverständlich den dort entwickelten DOHC-Motor aus dem Elan auch in den Escort einzubauen. Allerdings gab es nicht unerhebliche Schwierigkeiten mit dessen Einbau, von denen der Nachfolger im Escort-Motorraum profitierte. Denn auch die Fa. Cosworth stieg, von Ford protegiert, aus dem Verbund mit Lotus aus. Es entstand der berühmteCosworth- 16V 1,6L (RS 1.600), inzwischen verstärkt und mit fünf Hauptlagern versehen.


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Selbstredend war das Fahrzeug erfolgreich. Eine Version des Ford Escort trägt sogar den Namen des berühmten Sieges bei der Rallye London- Mexiko 1970. Danach startet der Wagen seine Welt-Karriere mit entsprechend verteilten Produktionsstätten, diesmal auch in Deutschland. Inzwischen gibt es neben allen Teilen der Wettbewerbsversionen auch ganze Autos zu kaufen, unterhalb des RS 1600 den 1300 GT und oberhalb den RS 2000 in auffallend weißblauer Lackierung. 1974 erscheint der Nachfolger, diesmal wirklich eine Gemeinschaftsproduktion, aber wirklich schöner?



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