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1961 Fiat 2300




Die sechs Zylinder in Reihe gibt es erst, seit es 1959 den 1800er gibt. Dessen Hubraum wird auf 2,1 Liter aufgestockt, aber die Karosserie bleibt. Das ist beim Fiat 2300 anders. Hier sind noch einmal der Hub von 77 auf 78 mm und die Bohrung von 73,5 auf 79,5 mm aufgestockt.

Mit diesen Maßen wachsen die Teller der Einlassventile und die Querschnitte im Ansaugsystem. Der 2300 verfügt jetzt über einen Doppelvergaser von Weber, der im Gegensatz zu dem des 2100 wieder mit Choke statt Startautomatik ausgerüstet ist.


Auch das Abgassystem ist verändert und der Ventilator am Kühler thermostatisch geregelt. Die vielen Möglichkeiten des Tunings bei kleineren Fiat-Motoren weisen darauf hin, dass bei diesen nicht das letzte Quäntchen Leistung herausgeholt wird.

Dem entsprechend bleibt auch die Verdichtung unverändert. Der Motor gilt als ausgesprochen zugkräftig im unteren Drehzahlbereich und das sogar in den unteren drei Gängen. Und selbst wenn er bei hohen Drehzahlen laut wird, ist im Innenraum davon erstaunlich wenig zu hören.


Der naturgemäß einem Sechszylinder jener Zeit (z.B. auch bei Mercedes) eigene etwas höhere Verbrauch wird als Extra durch einen elektrisch zu betätigenden Gang mit längerer Übersetzung begegnet, der sinnvollerweise nur im vierten Gang nutzbar ist.

Interessant ist, dass er durch einen Kickdown am Gaspedal ausschaltbar ist. Typisch für die bei den Karosserien so progressiv und bisweilen sogar mutig operierende Firma in der Oberklasse eher konservativ zu Werke geht. Besonders sportlich sieht der 2300 nicht aus.

Dante Giacosa hat sich bei der Gestaltung der Karosserie noch strenger als beispielsweise Mercedes zu jener Zeit an der Trapezform orientiert. Von seinen kleineren Brüdern hebt er sich nur durch eine veränderte Frontmaske und mehr Chrom ab. Dass diese auch schon über Scheibenbremsen verfügten, die hier noch einmal verstärkt wurden, ist schon sehr beachtlich.

Dagegen ist die Hinterachse eher vereinfacht worden, weil umkonstruiert und dadurch nicht mehr mit seitlicher Führung durch Panhardstab versehen. Man geht hier also doch von etwas weniger sportlicher Fahrweise mit diesem Fahrzeug aus.

Da passt dann auch der Bandtachometer, übrigens bei Mercedes in senkrechter Lage auch nicht anders. Auch hier üblich, die Beschläge zur Gestaltung einer durchgehenden Liegefläche. Mit dem 220er von Mercedes vergleichbar, die Doppelscheinwerfer für Abblend- und Fernlicht.

Üblich auch die geringe Seitenführung der Sitze, unterschiedlich, die für diese Klasse als zu hart empfundene Federung. In Deutschland wird er übrigens direkt mit Schiebedach geliefert. In anderen Märkten ist er sogar mit Automatik lieferbar.


Die Kombi-Version, die es natürlich bei Mercedes für kein Geld der Welt gab, hatte beim Fiat 2300 die gleiche Innenausstattung. Und da wir gerade vom Geld sprechen, ein Mercedes mit Sechszylinder ist praktisch wieder eine halbe Klasse höher und spürbar teurer.

Diese Unterschiede spiegeln sich allerdings auch in der Zufriedenheit der Kunden wider, allerdings in umgekehrter Richtung. Fiat hat zwar hauptsächlich in Italien ordentlich verkauft, aber nie das angestrebte Niveau von Mercedes erreicht. Oberklasse-Kunden/innen sind halt kritischer.

1963 kommt der luxeriösere 2300 Speziale mit 8 cm mehr Radstand heraus.








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