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  Heimliche Ikone



Warum sollte dieser Wagen eine Ikone sein? Von seinem Aussehen her wohl eher nicht. Dabei hätte die hier gezeigte Front noch eher das Zeug dazu, wohl kaum aber das Heck, an dem die Audi-Designer/innen der Mut verlassen hat. Also wozu dieses Auto hier in der Reihe der Ikonen?


Sehen Sie, es gab 3- und sogar 1-Liter-Autos. In letzterem hat Ferdinand Piech anlässlich seines Abschieds gebangt, ob er von Berlin aus Hamburg trotz schlechtem Wetter mit dem angepeilten Verbrauch erreicht. Kurz und knapp, er hat es mit Bravour geschafft, war allerdings vermutlich ziemlich durchgefroren und brauchte außer der Presse mindestens ein Begleitfahrzeug.

Der 3-Liter-Lupo von VW wurde in 50 Exemplaren pro Tag in Handarbeit auf einem Werksgelände zusammengestellt, das einen Ausstoß von bis zu 3500 Einheiten pro Tag hatte. Natürlich war das ein Zuschussgeschäft. Außerdem konnten vier Personen im Lupo nicht gescheit sitzen.

Sie merken schon, es läuft alles auf den da oben zu. Ein tolles Teil, wer ihn hat, gibt ihn nicht mehr her, fürchtet allerdings auch jeden möglichen Unfall. Das Besondere an ihm ist seine Aluminium- Karosserie unten. Deren cW-Wert beträgt nach Angaben des Herstellers 0,252, sehr gut für ein Fahrzeug dieser Größenordnung.


Denn eins ist klar, je länger das Fahrzeug ist, desto günstiger kann man den cW-Wert überhaupt gestalten. Übrigens helfen z.B. die schmalen Reifen der 3-Liter-Version nicht, denn die Querschnittsfläche wird nachher mit dem cW-Wert multipliziert.

Was hilft also? Eher die ziemlich vollständige Verkleidung des Unterbodens, ein wenig auch andere Radkappen und auch weniger Luft, die durch den Motorraum geht. Natürlich helfen die Maße, z.B. eine Breite von nur 1,67 m. Allerdings reichen 3,83 m Länge für vier Erwachsene mit Gepäck nur, wenn man hinten etwas höher als gewohnt sitzt. Deshalb ist das Fahrzeug mit 1,55 m relativ hoch geworden.

Es war eine gewaltige Herausforderung, mit einem Fahrzeug, der Innenraum angenähert dem damaligen Golf, die Drei-Liter-Grenze erreichen zu wollen. Bei der zweiten Kerngröße nach dem Luftwiderstand kommt das Gewicht ins Spiel. Aluminium mit einer Dichte von fast einem Drittel versprach hier Abhilfe. Man spricht von 150 kg weniger Gewicht.


Gegossene B-Säule aus Alumimium

Und nicht nur die Entwicklung auch der Fertigungsprozess ließ Probleme erwarten. Schließlich war noch nie eine vollständig aus Aluminium bestehende Karosserie in Großserie hergestellt worden. So wurden von den damals noch mit viel Neuland behafteten Laser-Schweißnähten ca. 30 m gebraucht. Immerhin begann irgendwann die Produktion des A8, die ein wenig als Vorbild dienen konnte.

Leider hat dann der allerdings um ein Jahr verzögerte Abverkauf des A2 die Hoffnungen des Konzerns nicht erfüllt. Nicht die erste und auch nicht die letzte Ikone, der das passiert. Vielleicht war das Fahrzeug unter dem preiswerteren A3 falsch platziert, oder die aufkommenden Hybrid-Fahrzeuge z.B. von Toyota weckten die Hoffnung, dass Spritsparen mit weniger Aufwand möglich sei.

Knapp 6.500 Modelle sind von der Sparversion produziert worden. So ein Produkt wird nur akzeptiert, wenn es entweder preislich geringfügig über den Konkurrenzmodellen liegt oder einen regelrechten Hype auslöst. Vielleicht haben auch Zweifel bezüglich der Haltbarkeit der Karosserie an manchen potentiellen Käufern genagt, wenn bisweilen Meldungen über gerissene Scheiben die Runde machten. Immerhin wurde die gesamte A2-Reihe nach Auslauf der Produktion zum Hit.







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