Einführung - Digitaltechnik 3

Wir verfolgen in diesem Buch den Weg der Digitaltechnik, also Elektronik und damit Elektrik im Auto. Die hat schon sehr früh begonnen, eigentlich mit dem Auto selbst. Denn es hatte einen Benzinmotor und
der brauchte regelmäßige elektrische Zündung. Das ist auch noch heute so.
In Europa hat man das in der Regel durch eine Batterie realisiert, die man allerdings, besonders im Winter, jeden Abend mit in die Wohnung nehmen musste, nicht nur um sie aufzuladen, sondern auch noch
vor dem Einfrieren zu schützen, je mehr sie entladen war.
Das weltweit am allermeisten gefahrene Vehikel mit zeitweise bis 50 Prozent Anteil, war das Ford T-Modell, das ohne Batterie auskam. Schon beim Ankurbeln entwickelte Magnetismus am Schwungrad so
viel elektrische Energie, dass es für die Zündung reichte.
Bald kam die Möglichkeit der Beleuchtung hinzu. So wurde allerdings die Aufgabe der Stromerzeugung im Auto selbst immer dringender. Strom zu erzeugen war auch zu jener Zeit kein Problem, aber diesen
auf eine bestimmte Spannung zu regeln und die Batterie nicht zu überladen sehr wohl.
Im Grunde erst 40 Jahre nach Erfindung des Benzinmotors kam der Startermotor (Anlasser) hinzu. Wieder eine Neuerung, weil mit hoher Übersetzung mit dem Verbrenner verbunden und der daraus
resultierenden Pflicht, ihn keinesfalls dauernd mitlaufen zu lassen.
Das Ein- und Ausspuren erfolgte anfangs durch Bowdenzug von Hand, später durch einen Elektromagneten, der auch als das erste Relais diente, wie auch der Regler am Generator (Lichtmaschine) mit
Kontakten ausgestattet. Diesmal besonders problematisch wegen der hohen Ströme.
Die Kontakte sollten die Achillesferse der Elektrik im Kfz bleiben. Auch die Zündung wurde so gesteuert. Mit dem Ergebnis, dass noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg VW-Käfer alle 2.500 km neue
Unterbrecherkontakte erhielten. Das reichte noch nicht einmal bis Südspanien und zurück.
Logischerweise war die Zündung als erste dran, mit Elektronik beaufschlagt zu werden. Noch heutzutage rüsten Besitzer/innen von Oldtimer ihre Fahrzeuge entsprechend um. Hinzu kam der Blinkgeber, der
bis dato noch mit einem Hitzdraht operierte.
Über die elektronische Benzineinspritzung haben wir schon gesprochen, die uns in ihrer zweiten Ausführung als L-Jetronic den ersten Mikroprozessor ins Auto brachte. Und als der sich in unglaublich vielen
Steuergeräten rasend vermehrt hatte, war auf einmal eine leistungsfähige Vernetzung nötig.
Ja, der CAN-Bus ist inzwischen auch schon fast 40 Jahre alt. Andere Busse sind hinzugekommen ebenso wie die Lichtleiter, bei denen verschiedene Nachrichten auch schon gleichzeitig losgeschickt werden
(Multiplexing). Hinzu kamen die heute schon gewohnte Offenheit nach draußen.
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