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CAN-Bus
1983Vermutlicher Entwicklungsbeginn
1985CAN-Spezifikation 1.0
1987Erste CAN-Controller (Intel/Phillips)
1987Einbau in Prototypen
1991CAN-Spezifikation 2.0
1992CAN-Bus in Fahrzeugen (z.B. S-Klasse)
1999CAN-Bus meist verbreitet
2000Time Triggered CAN (zeitgesteuert)
2001 CAN-Bus erobert Kompaktklasse
2002 Optische Busse (Oberklasse)
2012 Bosch Vorschlag für größere Bandbreite}

Bevor wir zum CAN-Bus kommen, hier zunächst ein Beispiel, das gut den Unterschied zwischen einer Kabelverbindung allgemein und einer für Bussysteme erklärt. Wenn Sie z.B. eine Tastatur und eine Maus über Universal Serial Bus an einen PC anschließen, ist es egal, wenn Sie die Kabel vertauschen. Die Software sucht selbstständig die richtigen Wege zur Tastatur und zum PC.

Lassen Sie uns auf der gleichen Basis eine einfache Begründung für die Vorzüge des CAN-Bus suchen. Nein, es kommt jetzt nicht die Gewichtsersparnis beim Kabelbaum. Wobei die wegen der vielen neuen Funktionen sogar wieder rückläufig ist. Insgesamt ist das ein Vorteil, aber keinesfalls der entscheidende.

Beginnen wir ausgerechnet mit den Rückleuchten. Ja, auch die haben sich dank der LED-Technik sehr verändert, sogar beim Nutzfahrzeug (Bilder oben und unten). Wir aber werden uns jetzt nicht mit dem neuen Design, sondern schlicht mit dem schon angesprochenen Kabelbaum beschäftigen.


Was kann man an einem Kabelbaum noch verbessern? Für jede Leuchte ist ein Kabel (Kupferdraht) nötig, die Masse (Rückleitung) über die Karosserie oder eine zusätzliche Leitung. An diesem Grundprinzip wollen wir als erstes rütteln. Also außer der Masse gibt es nur noch eine Leitung für die Spannungsversorgung plus Datenleitung.

Statt teilweise einzeln abgesicherten Rück-, Bremslichtern und Blinkern, Rückfahr- und Nebelrückleuchten also nur noch eine eventuell etwas dickere Versorgungsleitung. Die etwas dünnere Datenleitung sagt einem kleinen Controller hinten, welche der Leuchten einzuschalten sind. Sie werden leicht einsehen, wo weniger und dünnere Kabel besondere Vorteile bieten. Richtig: Zu den Türen hin zum Beispiel.

Sollten Ihnen die Vorzüge noch nicht genügen, nehmen wir jetzt auch noch die Sicherungen weg. Bevor Sie nach einem Feuerlöscher schreien, lassen wir den Controller kurz im Bereich von tausendstel Sekunden nach dem Einschalten die Spannungsverhältnisse prüfen und nach dem Testen sofort wieder abschalten.

Und das geht so: Es wird an jede Lampe der Beleuchtung fünf Mal hintereinander für eine Millisekunde Spannung angelegt. Fließt kein Strom, wird ein Fehler gesetzt und im Display angezeigt. Brennen oder heiß werden kann das Kabel wegen der kurzen Ansteuerung nicht, man sieht die jeweilige Lampe aber auch nicht aufleuchten.

Sollten Sie von der grundlegenden Änderung immer noch nicht überzeugt sein, haben wir hier noch eine Neuerung. Der jeweilige Controller prüft die Rückleuchten-Einheit nicht erst dann, wenn Sie gebraucht wird, sondern schon am Anfang, wenn Sie einsteigen, z.B. für eine größere Reise. Er warnt Sie jetzt schon morgens, wenn abends das rechte Rücklicht nicht funktionieren wird.

Jetzt müssten auch Sie langsam von den Vorzügen des CAN-Busses überzeugt sein. Nebenbei haben wir noch das Blinkrelais wegrationalisiert, weil dessen Aufgabe der jeweilige Controller quasi nebenbei übernehmen kann. Da vom Rückleuchten-Controller auch noch die Anhänger-Steckdose überwacht wird, können z.B. die Nebelrückleuchten am Zugfahrzeug bei Hänger-Betrieb ohne Ihr Zutun ausgeschaltet werden.

Eine direkte Datenverbindung zwischen Steuergeräten wäre vermutlich schneller.

Eines können Sie allerdings bei einer solchen Überwachung nicht mehr, die Leuchten des Anhängers 1 : 1 an die Rückleuchten des Zugfahrzeugs anschließen. Zur (nachträglich montierten) Anhängerkupplung gehört dann auch in der Regel ein Mikrocontroller, der die einzelnen Funktionen am Anhänger schaltet und überwacht, damit natürlich gleichzeitig die Steckverbindung. Kommandos wie 'Blinker links' nach Ankuppeln des Hängers entfallen.

Natürlich vernetzen wir diesen Teil des Systems mit anderen. So erfährt es von übermäßig starken Bremsvorgängen, auf die das Bremslicht demnächst entsprechend hektische Signale ausgeben kann. Oder es gibt einen Crash, wegen dem die Warnblinker automatisch einzuschalten sind. Und sollten die Entwickler noch andere Ideen haben, lassen sie sich vielleicht allein per Software-Update in schon ausgelieferten Fahrzeugen nachrüsten.

Da gibt es inzwischen diese dynamischen Blinker. Bei denen wandert das Signal über eine Lichterkette nach außen und zeigt damit nicht nur durch seine Anordnung am Fahrzeug die vorgesehene Fahrtrichtung an. Auch verschieden starkes Aufleuchten bzw. Blinken der Brems- bzw. Zusatzleuchten sind jetzt relativ einfach möglich.







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