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  Klappscheinwerfer 2



Anknüpfend an den Cord 812 aus dem vorigen Kapitel wird deutlich, dass man in USA Mechanismen an Scheinwerfern eher aus Design- oder Modegründen verwendete. Es wäre typisch für eine Autoindustrie, die sich beizeiten daran gewöhnt hatte, beinahe jedes Jahr ein äußerlich deutlich geändertes Modell herauszubringen, natürlich um das des Vorjahres alt aussehen zu lassen.

Problem bei so einer Fülle auch noch für die verschiedenen Submarken wie beispielsweise bei General Motors, es gehen leicht die Ideen aus. Deshalb spielten schon früh Design-Abteilungen innerhalb der Entwicklung eine große Rolle. Der Unterbau, heute würden wir es 'Plattform' nennen, blieb sehr häufig derselbe.

Die Leiter der Design-Abteilungen waren nicht selten Könige, ausgestattet mit riesigen Budgets, allerdings auch dem jährlichen Test der Verkaufszahlen unterworfen. Immer wieder kolportiert, der Reinfall des nach dem Ford-Sohn Edsel benannten Gefährts von 1957. Berühmt hingegen sind Designer wie Harley Earl, von 1927 bis 1958 in den Diensten von GM.


Die ebenfalls wichtige Mehrkammerleuchte unten wird häufig sogar weggelassen.

Allgemein bekannt geblieben ist die 'Heckflosse' des Cadilliac Eldorado, die zum ersten Mal 1951 an einem Prototyp gezeigt wurde und 1953 in der Serie. Ja, hier liegt wohl der Ursprung einer Bezeichnung, die sogar Mercedes zu einer Nachahmung veranlasste, allerdings in wesentlich bescheidenerer Form. Den Namen haben diese Fahrzeuge aber beibehalten.

Das ursprüngliche Design verbindet die Heckfinne eines Leitwerks im Flugzeugbau mit der Rückenflosse beim Hai und endet schließlich in einer Kombination mit Leuchten, die an die Raketentechnik erinnern soll. Gleichzeitig bringt man diese Konstruktion mit 'Flamboyant' in Verbindung, einer Stilstufe der Spätgotik, die in der Renaissance aufgegriffen wurde und im Prinzip die Überlängung von Formen bezeichnet.

So, jetzt haben wir endlich einen Abstand von der Überschrift zu diesem Kapitel erreicht, der kaum noch zu überbieten ist. Schnell zurück zu dem leicht überladenden Design der Amerikaner im Allgemeinen und den Klappscheinwerfern im Besonderen.


Hier ist einer der ersten, der Chrysler Newport von 1941. Allerdings handelt es sich um einen in nur 5 Exemplaren gebauten Prototypen. Ganz anders das Amerika nach dem Krieg. Hier gab es ausgesprochen viele Klappscheinwerfer. Allerdings wurden nicht die Scheinwerfer, sondern die Klappen davor bewegt.


Ford Thunderbird ab 1977

Für die Europäer hingegen waren die Klappscheinwerfer bei niedrigen Fronthauben Pflicht, wenn man das entsprechende Fahrzeug nach USA exportieren wollte. Dort war nämlich eine bestimmte Mindesthöhe der Frontscheinwerfer vorgeschrieben, die natürlich von den vergleichsweise riesigen US-Straßenkreuzern ohne Probleme erreicht wurde. Man zählte diese Regel bei der Zulassung zu den (erlaubten) Importbeschränkungen, so wie z.B. die einem Elefantenfuß in der Fläche nicht unähnlichen Rücklichter des späten VW-Käfers.


Kommen wir noch kurz zu den Achsen, um die geklappt wird. Da bietet der ganz oben abgebildete Opel GT eine Ausnahme, denn dessen Achse ist längs und nicht quer ausgerichtet. Und ganz zum Schluss noch die geniale Idee der Entwickler des Porsche 928. Dessen Scheinwerfer klappten so geschickt nach hinten weg, dass die Streuscheibe gleichzeitig die Abdeckung bildete. Mit unseren heutigen Scheinwerfern wäre es vielleicht möglich, auf die bei Klappscheinwerfern stets zusätzlich nötige Lichthupe ganz zu verzichten.







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