Benötigen Sie einen Grund, sich um Ihre Anhängersteckdose kümmern zu müssen? Das ist ganz einfach. Zur Vorbereitung gewöhnen Sie sich an, immer erst den Anhänger abzukoppeln und dann erst das Stromkabel abzustecken. Irgendwann vergessen Sie letzteres und da der Stecker durch den Deckel oder Drehverschluss zusätzlich gesichert und das Kabel bis zu den Rückleuchten des Hängers mehrfach befestigt ist, ziehen Sie es einfach aus dem Steckergehäuse.

Dann können sie eigentlich noch nicht einmal in eine Werkstatt fahren, weil natürlich weder Blinker noch Bremslicht funktionieren. Da ist guter Rat für Do-it-yourself gefragt. Dieser Service ist eigentlich schon in diesem Kapitel in Form einer Steckerbelegung vorhanden. Womit beginnen? Natürlich mit der Masse, die alle Funktionen brauchen. Wenn Sie die z.B. durch die Farbe Braun und Öffnen mindestens eines Anhänger-Rücklichts klar identifizieren können, brauchen Sie noch nicht einmal ein Multimeter.

Also etwas Vor- oder besser Umsicht sollte man schon walten lassen. Warum, wenn man jetzt doch alle Funktionen durch Probieren herausfinden kann? Also, Bremslicht am Zugfahrzeug aktivieren, das muss dann auch am Anhänger brennen. Desgleichen Blinker und dann . . .

An dieser Stelle ergeht eine Warnung. Bei älteren Systemen kann der Anhänger direkt über Sicherungen des Zugfahrzeugs abgesichert sein. Bei einem eventuellen Kurzschluss haben Sie am Ende zwei defekte Fahrzeuge. Die Suche ohne Belegungsplan für die Sicherungen kann sehr aufwendig sein. Auch können nur zwei sehr spezielle für die beiden Seiten der kompletten Lichtanlage verantwortlich sein, die schwierig zu beschaffen sind.

Halt, hier ist ein Stopp anzuraten, denn es gibt für das Stand- oder besser Rücklicht zwei Seiten und die kann man immer nur zusammen einschalten. Es wäre also möglich, dass Sie diese zum Hänger hin vertauschen. Haben Sie dort dann irgendwann einen Kurzschluss, dann sucht ein geschultes Auge sich dumm und duselig, weil der Fehler immer nur auf einer Seite vermutet wird.

Der letzte Anschluss 54g bleibt dann übrig und kann entsprechend verdrahtet werden. Er ist frei, weil er eine Funktion hatte, die heute nicht mehr gebraucht wird. Ist mehr als ein Zusatzanschluss nötig oder sind Hänger bzw. Zugfahrzeug neueren Datums, kann ein dreizehnpoliger Anschluss vorhanden sein. Ist das bei beiden unterschiedlich, dann helfen Zwischenstücke, die freilich zusätzliche Funktionen ausschließen.

Beispiele dafür wären die Nebelschluss- oder Rückfahrleuchten am Anhänger oder eine 12V-Stromversorgung am Wohnwagen. Erstere bergen übrigens noch eine kleine Komplexität. Wer beim Anklemmen eines Anhängers sehr genau kontrolliert, der prüft auch die Funktion der Nebelschlussleuchte. Nein, nicht nur am Hänger, auch am Zugfahrzeug. Dessen Nebelrückleuchte muss sich nämlich durch einen Mechanismus in der Steckdose abschalten, um damit unangenehme Spiegelungen zu vermeiden.

Die Installation eines modernen Kabelbaums beim Einbau einer Anhängerkupplung ist nur dann zu empfehlen, wenn diese durch den Fahrzeughersteller so weit vorbereitet ist, dass man sich auf den hinteren Teil des Gepäckraums beschränken kann und nur noch Steckverbindungen einzuklipsen sind (vergl. Video 1 und 2).