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Krieg 1



https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Zwangsarbeit#/media/
Datei:Bundesarchiv_Bild_152-01-26,_Dachau,_Konzentrationslager.jpg

War das schon Zwangsarbeit, dass italienische Arbeiter am VW-Werk weiterbauten, während deutsche den Westwall zementierten? Vermutlich nicht, weil als Freiwillige angeworben. Aber mit Sicherheit der Transport von jungen Franzosen zu BMW, sozusagen als Ersatz für den Wehrdienst, den sie im besetzten Frankreich jetzt nicht mehr ableisten konnten.


https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Zwangsarbeit#/media/
Datei:Bundesarchiv_Bild_183-N1213-3,_Russland,_j%C3%BCdische_Zwangsarbeiter_bei_Schneebeseitigung.jpg

Trotzdem, das sind noch die harmloseren Fälle, denn offenbar konnten sie sich nach Feierabend in München relativ frei bewegen. Es zeigt vielleicht auch, dass Zwangsarbeiter höchst unterschiedlich behandelt wurden. Man kann wohl sagen, dass je mehr aus dem Osten, desto schlechter erging es ihnen, natürlich am schlimmsten KZ-Häftlingen.


https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Zwangsarbeit#/media/
Datei:Bundesarchiv_Bild_101I-259-1366-18,_S%C3%BCdfrankreich,_Kriegsgefangene_mit_Kabelrolle.jpg

Ganz entscheidend ist der Mensch, mit dem es der/die Zwangsarbeiter/in zu tun hat. Wir werden nachher noch auf sogenannte 'Schinder' zu sprechen kommen. Allerdings war der/die auch irgendwie abhängig. Ließ man zu viel durchgehen, wodurch die Arbeit langsamer wurde, war man selbst dran. Und natürlich hatten Menschen aus anderen Ländern z.B. wenig Interesse daran, Motoren für Flugzeuge herzustellen, die vielleicht Landsleute bedrohten.


https://de.wikipedia.org/wiki/NS-Zwangsarbeit#/media/
Datei:The_British_Army_in_North-west_Europe_1944-45_BU3097.jpg

Der Weg zum schon erwähnten Konzentrationslager z.B. in Dachau war nicht weit, und das ist nicht nur geographisch gemeint. Also bei zu langsamer Arbeit oder unentschuldigtem Fernbleiben vielleicht noch als Zwischenstation strafversetzt an einen Arbeitsplatz bei einer anderen Firma, allerdings mit der Möglichkeit, dort vielleicht an einen üblen Schinder zu geraten.

Das war so eine Sache mit dem Heldentum im Dritten Reich. Wichtig zu erwähnen ist aber auch, dass kaum ein/e Bürger/in an dem Phänomen der Zwangsarbeiter, offiziell 'Fremdarbeiter' genannt, vorbeischauen konnte. Und dann die unter strengster Bewachung zur Arbeit geführten gestreift Gekleideten. Dachau hatte schließlich 169 Außenlager.

Eigenartige Verhältnisse entstanden bei der Arbeit. Denn oft gab es ja auch noch die Sprachbarriere. Denn auch der deutsche Vorarbeiter hatte seine Risiken zu tragen, Ostfront drohte. Gut, wenn man einigermaßen Frieden mit ihm gefunden hatte. Dann war auch die Wahrscheinlichkeit von zu ungünstigen Arbeitsergebnissen geringer. Es wurden offensichtlich viel mehr Vorkommnisse 'Sabotage' genannt, als wirklich vorkamen.

Weiter oben war der Druck mit Sicherheit nicht geringer, nur die Konsequenzen anders. Als man Direktor Popp aus seinem Amt drängte, hat man ihm gleichzeitig ein Strafverfahren angedroht. Unter diesem Damoklesschwert hat er wohl bis zum Ende der Nazizeit leben müssen. Auch Max Friz wurde als Leiter der Flugmotorenentwicklung in München abgelöst und nach Eisenach 'strafversetzt'.

Und dann Allach. Es muss ein riesiges Außenlager gewesen sein. Natürlich nur Baracken. Von Ausschwitz/Birkenau weiß man, dass die Zeit vor dem Gastod fast noch schlimmer gewesen sein muss als dieser selbst. Lattenroste für fünf bis sechs Menschen, eng aneinander gepfercht. Vor dem nächtlichen Toilettengang nach draußen ist wohl manche/r wegen der evtl. Grausamkeiten der Kapos zurückgeschreckt. Wehe auch, in so einer Reihe war jemand krank.

Und natürlich war bei den gewährten Essensrationen fast immer jemand krank. Man erzählt im Extrem von klarer Suppe und 200 Gramm Brot pro Tag, Wobei diese Suppe wohl keinen großen Unterschied zu Wasser aufwies. Wie wirkt eine latente Unterernährung wohl auf die Ausführung der Arbeit? Wenn etwas passiert, wird 'Sabotage' diagnostiziert und, obwohl auch die Nazis eine Gerichtsbarkeit hatten, nicht selten direkt exekutiert.

Und BMW war ja längst nicht mehr nur Milbertshofen, Allach und Eisenach, Wien und Berlin-Spandau mit Zweigwerken in Zühlsdorf und Basdorf, sondern noch eroberte in/im Paris, Elsaß, Polen, Dänemark und Norwegen. Und das, obwohl man sich nur auf die luftgekühlten Motoren konzentriert hatte. Noch kurz vor der Befreiung sollen in Allach ca. 10.000 Häfttlinge interniert gewesen sein.

Von BMW gezahlte Löhne*
Anlernling0,88 RM
Fachkraft1,10 RM
Akkordarbeit1,30 RM
*Keine Auszahlung an Gefangene/KZ-Häftlinge

Zum Schluss ein Zitat aus dem BMW-Buch von Horst Mönnich (siehe auch Tabelle oben), das einen besonders grausamen Schergen beschreibt:

'... dass der SS-Hauptscharführer E. zwei etwa sechzigjährige jüdische Häftlinge, weil sie um leichtere Arbeit baten, mit der Pistole erschossen hatte;

dass er im Winter 1943 zehn Häftlingen, die Kartoffeln gestohlen hatten, das Todesurteil vorlas, bevor sie unter seiner Aufsicht im Lager gehängt wurden;

dass er einem tschechischen politischen Häftling, den er beim Schreiben eines Zettels erwischte, für längere Zeit in einen Bunker sperrte, danach trotz der kalten Witterung bei Regen und Schnee in Sommerkleidung tagelang neben der Eingangspforte stehen ließ, ihn schließlich mit kaltem Wasser aus dem Hydranten übergoß und tötete,

mit einem polnischen Häftling, der aus Erschöpfung nicht zur Arbeit gehen konnte, ihn tagelang misshandelnd, dann ihn sich nackt hatte ausziehen lassen und genauso verfuhr wie mit dem Tschechen;

dass er Häftlinge, die nicht richtig beim Antreten im Glied standen, mit seiner Pistole die Reihe entlang schießend, in den Kopf traf und tötete [...]

dass aufs E.s Befehl drei Häftlinge gehängt wurden: ein Russe, der einen Apfel aufgehoben hatte, ein aus Hannover stammender Kapo, der sich geweigert hatte, Häftlinge zu schlagen und ein polnischer Häftling aus Swierce, Vergehen unbekannt;

dass er im Herbst 1944 die ganze Belegschaft eines Glühofens, bestehend aus etwa einem Dutzend französischer Häflinge, wegen angeblicher Sabotage hängen ließ;

auch dass er, was wiederholt vorkam, einem Häftling die Mütze vom Kopf riss, ins freie Feld warf, wo dann, wenn der Häftling die Mütze sich wiederholen wollte, ein SS-Mann ihn erschoss (mit Belohnung durch Geld und Freizeitvergünstigung: Auf der Flucht erschossen!).







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