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 Navigation 2



Zum autonomen Fahren kann man eigentlich immer nur einen Zwischenbericht liefern. Wir sind halt auf einem noch recht weiten Weg dahin. Nein, nicht schon wieder Vorhersagen, lieber so eine Art Bestandsaufnahme. Piloten, die mit Autopilot fahren, gibt es von leicht genervt bis einigermaßen ruhig. Aber auch letzere sind alles andere als unaufmerksam, eher noch mehr auf dem Sprung als Selbstfahrer/innen.

Nein, das ist nicht nur so, weil das Medium neu ist und der Mensch sich erst daran gewöhnen muss. Nein, es ist der mühsame Prozess zu spüren, dem Autopiloten die Welt zu erklären. Nein, nicht nur zu erklären, denn leider spürt man des Öfteren, dass er sie noch nicht ganz verstanden hat.

Es fehlt schlicht etwas. Entweder werden z.B. alle (!) Straßen durchgängig und einheitlich markiert, dann hätte vielleicht auch ein nur kamerabasiertes System eine gute Chance. Aber ist das wirklich eine realistische Forderung? Doch wohl nicht. Und so lange fährt nicht nur der ausschließlich kamerabasierte Autopilot etwas eckig, nimmt die eine Kurve für den Geschmack eines/r routinierten Fahrers/in etwas zu eng und die andere vielleicht zu weit.

Das wäre auch nicht weiter schlimm, wollte man solche Systeme nicht partout auch auf zweispurigen Straßen testen. Da nimmt jener Pilot keine Rücksicht auf Gegenverkehr in der Kurve, fährt sie stoisch immer gleich. Das erzeugt bei dem/der Fahrer/in oder besser gesagt Aufpasser doch schon ziemliches Herzklopfen, auch wenn manche sich das nicht anmerken lassen.

Was wir brauchen, ist ein begleitendes System, vielleicht von der bisherigen Navigation abgeleitet. Denn das Auto ist ja gerade prädestiniert, fast überall hinzukommen, dahin, wo auch künftig keine von außen helfende Software zur Verfügung steht. Das ist unabdingbar und da helfen auch Ultraschall, Radar und Laser-/Lidar nicht.

Der Autopilot muss die Kurve vorher kennen, nicht erst 'erfahren' müssen. Nur wenn alle Testfahrer/innen mit Autopilot über die ganze Fahrt hinweg ganz entspannt hinter dem Lenkrad sitzen können, dann wird die Stufe 3 des autonomen Fahrens einigermaßen sicher erreichbar. Entspannt heißt, jegliche Gefahr wird ausgeschlossen, Halts bei Blockaden natürlich nicht.

Stellen Sie sich vor, der Autopilot auch eines E-Autos würde in der Stadt eingeschaltet bleiben. Er würde zwischen Mittellinie und Bordsteinrand seinen Weg finden. Aber was passiert, wenn ganz normal ein Auto am Bordstein parkt. Es besteht die Gefahr, dass er sich dahinter stellt und wartet, bis dieses Auto losfährt.

Da helfen weder eigene Sensoren und auch nicht irgendwelche noch so genaue Navigation. Da muss diese laufend ergänzt werden durch die Sensorik von Verkehrspartnern. Nur so kann dann die an Verkehrsschildern oder Ampeln installierte Technik den E-Autos sagen, passt auf, da ist gar keine Ampel und auch kein Stoppschild. Und der Wagen ist schon auf ganz vielen Bildern von Fahrzeugen zu sehen, die entgegenkamen.

Das wäre dann eine laufend ergänzte Navigation. In diesem Fall wäre ihr Fehlen noch nicht wirklich tragisch, aber denken Sie nur an plötzlich auftretendes Eis in einer Kurve oder einen Unfall. Idealfall: Bauarbeiter haben die Bake oder Pylone gerade aufgestellt und schon wird sie von dem vernetzten System erfasst. Und natürlich trägt bei Anlass auch die Sensorik des eben noch empfangenden E-Autos ihr Schärflein bei. Das kann übrigens auch das parkende Auto selbst sein.

Experten sagen, das wäre schadlos schon mit der bisherigen Bandbreite möglich. Wie schön, das wir bei deren Unterschätzung noch eine weitere Geschwindigkeitsstufe hätten. Man kann sich die nötige Größe der zugehörigen Cloud gar nicht recht vorstellen, aber schon an den jetzigen, noch unvollkommenen Systemen kann man sehen, dass es auch ohne einen dann alle Beteiligten verbindenden Standard einfach nicht geht.

Ja und dann könnte man sich täglich von dem Können künstlicher Intelligenz beim Auswerten von Millionen von Bildern von z.B Entgegenkommenden verblüffen lassen, die aus deren Bildern schließt, da parkt einer. Da sitzt nämlich auch niemand drin, was man freilich bei integrierten Kopfstützen von hinten nicht erkennen kann. Erst wenn KI und Vernetzung einigermaßen funktionieren, können wir mit der sorglosen Nutzung des autonomen Fahrens beginnen.


kfz-tech.de/YAu17







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