Mietwagen - USA 2
Natürlich macht uns der Impala einen Strich durch die Rechnung. Schon eine ganze Zeit lang hat er sich angewöhnt, hinten rechts Luft zu verlieren, was er auch mit schöner Regelmäßigkeit anzeigt. Die Behebung ist
allerdings umständlicher als hierzulande, weil man in USA die Reifendruckkontrolle als zu bezahlendes Luxus-Extra betrachtet.
Irgendwann hat es ihn wohl geärgert, dass ich mit der Luftkontrolle trotzdem fertig geworden wäre. Dann schreibt er mir in sein Display, er wünsche einen Ölwechsel. Damit ist unsere gemeinsame Zukunft nach gut der
Hälfte der Strecke beendet. Ich gebe ihn zurück, wobei ich nicht sicher bin, dass man meine Angabe des defekten Reifens auch richtig verstanden bzw. weiter gegeben hat.
Diesmal hat es uns erwischt, denn ein kleineres Modell ist durchaus vorhanden. Aber dafür einem V-6 einen Ölwechsel spendieren? So sitzen wir jetzt in einem relativ schlecht verarbeiteten Saturn mit lupenreiner
Opeltechnik unter der Haube. Leider wegen der weichen Automatik nicht wirklich sparsam.
Nur gut ein Liter Minderverbrauch gegenüber dem vorherigen, auf der Langstrecke vorsichtig gefahrenen Chevrolet sind drin, gar nicht schlecht, wo doch der Sprit laufend teurer wird. Es gibt nämlich keineswegs
Einheitspreise in USA und Kanada, das wir jetzt durchfahren, ist noch einmal teurer.
Natürlich ist der Komfortverlust spürbar, aber so ist das eben, wer spekuliert, muss auch verlieren können. Trotzdem, mit keinem unserer drei Autos sind wir liegen geblieben. Ja, Sie hören richtig, es waren drei. Kurz vor
dem Ende unserer längeren Tour hat jemand mitten in New York auf einer belebten Straße ausgerechnet an unserem Auto die Scheibe in der C-Säule eingeschlagen.
Was er in den paar Sekunden erbeutet hat? Meinen alten Laptop mit durchgescheuertem Touchpad und ohne die zweite Festplatte (die hatten wir mit). Er muss den Rechner gerochen haben, denn sehen konnte er ihn
nicht. Und wenn Sie Einzelheiten interessieren, wie wir z.B. verzweifelt versucht haben, bei der Polizei Meldung zu machen, können Sie das hier nachlesen.
Interessant die Behandlung, als wir mit dem kaputten Auto bei der Mietwagenfirma vorbei schauen. 'Broken windows' schreibt die als Officer verkleidete Angestellte der Firma auf und das war's. Ich bin noch nicht einmal
sicher, ob unsere Zusatzversicherung nun gegriffen hat oder nicht. Immerhin haben wir danach die Wahl zwischen zwei 'neuen' Autos, diesmal einem kleinen und (etwas) sportlichen Pontiac.
Andere mögen anderes berichten, aber wenn wir wieder für eine etwas längere Strecke in die USA reisen, sind wir bezüglich eines Leihwagens recht zuversichtlich. Inzwischen haben sich die Mietwagenfirmen
mit
Hotelketten zusammengeschlossen. Da werden Wagen der Kompaktklasse teilweise schon für 50 Euro pro Tag ohne Kilometerbegrenzung angeboten. Wenn man das hochrechnet, dann hätte dieser Wagen statt 1000
Euro; auch nur 1250 Euro; gekostet, wobei der damalige, günstige Dollarkurs zu berücksichtigen ist. 12/14
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