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Großbritannien 4



Die Anzahl von Herstellern schwillt rasch an, ebenso wie die Zahl der vorhandenen Fahrzeuge. 1910 wird die Schwelle von 100.000 überschritten. Fast ein halbes Jahrhundert wird das Land an der Besteuerung von Kolbenoberfläche und Zylinderzahl zu knabbern haben. Wer sich das ausgedacht hat, wollte den langen Hub und damit genügend Drehmoment im unteren Drehzahlbereich fördern. Dafür fehlt es den Motoren an höheren Drehzahlen. Zum damals in der Regel dreigängigen Getriebe kommt der Overdrive hinzu.

So konventionell die britischen Konstruktionen bis in die Neuzeit anmuten mögen, es sind immer wieder Abweichungen vorhanden, die nicht unerheblichen Einfluss auf die Technikerwelt haben. So muss man den ersten V8 nicht den Amerikanern, sondern Rolls-Royce zurechnen. Auch obenliegende Nockenwellen und selbsttragende Karosserien sind in Britannien schon früh verbaut worden, obwohl man sie den Deutschen bzw. den Italienern zuordnet.

Kehren wir zurück in die Zeit kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Ob der Trend von Bugatti bzw. Peugeot ausgelöst wird, bleibt unklar. Die Briten sind zwar bei weiten nicht so von der wirtschaftlichen Rezession betroffen wie Deutschland, jedenfalls greift die Nachfrage verstärkt auf Cycle-Cars zurück, einfachste Gefährte, deren Technik mehr an Fahrräder erinnert.

Das endet erst mit dem Rover Eight und noch viel mehr mit dem Austin Seven (Bild), der sich als nachahmenswerte Konstruktion durch Europa bis in die USA und nach Japan verbreitet. BMW verdankt z.B. diesem einfachen Wägelchen die Existenz seiner Automobilproduktion. Unter den 8 (von einst 65) Firmen, die die Folgen des 'Schwarzen Freitags' 1929 einigermaßen überstehen, ist Morris die wohl bedeutendste. Allerdings haben alle acht ihre Fertigungsmethoden nach dem Vorbild Amerikas umgestellt.

Rolls-Royce rettet sich in die Luftfahrt.

Das geht noch weiter und Mitte der Dreißiger rühmt sich Morris der größten Fertigungsanlage Europas. Neben der Rivalität zwischen Morris und Austin darf man natürlich Ford nicht vergessen. Das Modell T hat im Jahrzehnt davor so ziemlich alles abgeräumt und war nicht zu toppen. Jetzt kommen die Nachfolgemodelle, die teilweise sogar in Großbritannien gefertigt werden. England ist halt Fords erster Europa-Stützpunkt gewesen und wird bis kurz vor dem bitteren Ende der britischen Automobilindustrie der gegenüber Deutschland bevorzugte bleiben. 10/13

1919: Ford Marktanteil über 40 Prozent








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