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Spurstangenkopf



Das Kugelgelenk hat im Kfz-Bereich für stille Revolutionen gesorgt, natürlich alles unter dem Blech. Als das Auto aufkommt, gibt es noch keine Kugeln, die hundertprozentig in einer Pfanne halten. Offensichtlich ist es keine einfache Sache, Oberflächen so zu bearbeiten, dass sie mit einer exakt begrenzten Fettfüllung ein Leben lang auskommen.

Angefangen hat es noch vor dem ersten Auto mit der Produktion von Kugellagern für Fahrräder. Auch hier kommt es auf absolute Rundheit und gewisse Tricks an, wie man so ein Lager zusammenbaut. Am Auto sehen wir erste Kugelgelenke an den Spurstangenköpfen. Gelenkwellen haben noch lange Kardangelenke.

Immer sind es Bolzen, die in Büchsen zunächst ohne und später mit Nadellagern ausgestattet sind, reparatur- und wartungsanfällig. Lange wartet der Frontantrieb auf Kugelgelenke, die das Drehmoment in jeder Lenksituation homogen übertragen. Die ersten sind auch entsprechend desaströs im Verschleiß.

Schnell wird klar, dass auch die Abdichtung eine große Rolle spielt. Und dann, etwa in den siebziger Jahren, werden die veralteten Achsschenkelbolzen durch je einen Kugelkopf oben und unten ersetzt (Bild 3). Über dreißig Jahre später wird das auch bei Bus-Vorderachsen der Fall sein, wo sie ja viel mehr belastet sind.

Bild 1 zeigt ein älteres Spurstangengelenk, bei dem man noch die Herstellung und Montage erahnen kann. Besonders verschleißfest müssen die Kugel und der dem Gummi zugewandte Teil des Kugelkopfes sein. In diesem Fall wurde sie von der anderen Seite eingesetzt und durch eine starke Kappe mit teilweisem Umbördeln des Randes sicher verschlossen.

Die Kappe drückt über eine starke Feder auf die Kugel und sorgt für spielfreie Bewegung in beinahe alle Richtungen. An die Kugel schließt sich ein Konus an, der noch heute dieses Gelenk auch ohne Mutter zusammenhält. Natürlich hat jemand die Kronenmutter mit Splint absichtlich verkehrt herum montiert und gesichert.

Hat sich der Konus durch Festziehen der Kronenmutter innig mit dem Lenkhebel verbunden, nimmt man am besten einen Kugelgelenk-Abzieher (Bild 2). Der greift mit der hier gerade nicht sichtbaren Öffnung zwischen Lenkhebel und Spurstangenkopf und hebelt beim Anziehen des Gewindes irgendwann den Konus auseinander.

Ohne Abzieher hat man das früher bisweilen ziemlich unfein gelöst, indem man mit schwerem Gegenhalter (Hammer) und etwas leichterem Hammer so auf die Öse vom Lenkhebel gedonnert hat, dass irgendwann der Konus heraussprang. Allerdings, ein falscher Schlag und es war eine neue Abdichtung fällig. 01/10







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