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Erdöl 4



Man darf nicht vergessen, dass nicht nur Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg Verluste in Form von Ölbeteiligungen erlitten hat. Das mit ihm verbündete Osmanische Reich verliert riesige Gebiete, zu denen im Prinzip alle Länder des Nahen Ostens einschließlich dem heutigen Saudi-Arabien gehörten, nur der Iran nicht. Diese werden z.B. von den Briten z.T. nach wirtschaftlichen Interessen neu zusammengefasst. Ein besonders unter diesen Beschlüssen auch heute noch leidender Staat ist der Irak.

Der Bau einer Pipeline aus dem Irak heraus zwingt zu Verhandlungen über die auf diesem Weg liegenden Interessen. Wieder ist es Gulbekian, der die späteren Vertragspartner an einen Tisch bringt. Diesmal sind die Amerikaner im Nahen Osten nicht mehr zu verhindern. Wieder erreicht Gulbekian eine Lösung durch Aufteilung, wieder gibt es für ihn 5 Prozent. Da er aber inzwischen längst in Frankreich lebt, verkauft er diesen Anteil weiter an die 1924 gegründete 'Compagnie Francaise de Petrole'. Zusammen mit deren Tochter 'Compagnie Francaise de Raffinage' ergibt sich daraus später die Total-Gruppe.

Aus der 'Turkish Petroleum Company' ist die 'Irak Petroleum Company' geworden mit riesigen Konzessionsgebieten auf Flächen so groß wie Österreich. Im Prinzip garantieren wenige Konzessionäre einen aus heutiger Sicht ungeheuer niedrigen Ölpreis von 1 Dollar pro Barrel und damit eine wesentliche Säule westlichen Wohlstands. Es ist die Zeit, in der Henry Fords Produkt die 10-Mio.-Grenze überschreitet und Amerika anfängt, das Auto für den Mindeststandard eines einigermaßen erträglichen Lebens zu halten.

In den sogenannten aber keineswegs flächendeckenden 'Goldenen Zwanziger Jahren' zieht man auch in Europa im Konsum langsam nach. Amerika exportiert eifrig und nutzt seine überwiegend in den europäischen Kriegsjahren gewonnene Überlegenheit aus. Trotz der Vermehrung Erdöl benötigender Produkte kommt es trotzdem zu einem Überangebot, was wohl hauptsächlich durch billiges russisches Öl hervorgerufen wird.

Trotz der Marktmacht entschließt man sich bei Standard Oil, angesichts verminderter Absatzchancen außerhalb der USA zu einem Geheimabkommen mit den beiden europäischen Partnern BP und Shell, die Absatzquoten einzufrieren. Inzwischen hat sich Standard Oil noch mehr vergrößert und die Töchter Texaco, Mobile, Gulf Oil und Standard Oil of California gegründet. Für den amerikanischen Markt gelten wieder strenge Kartellgesetze, die erst auf Druck von Standard Oil im Zweiten Weltkrieg gemildert werden.

Aber auf dem übrigen Markt sieht man andere Maßstäbe und unterschreibt das Abkommen, das angeblich 30 Jahre lang wirksam geblieben sein soll. Offensichtlich noch heute resultiert daraus die gemeinsame Nutzung z.B. von Raffinerien und anderen Resourcen. Erstaunliche Erkenntnis daraus, Kartelle ermöglichen ein ungestörtes Wachstum und vergleichsweise geringe Kosten, allerdings auch unantastbare Gewinne auf Kosten der Verbraucher. 05/18








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