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Ruhestrom messen



Hartnäckiger Fehler: schlechtes Startverhalten

Die Ausgangssituation dürfte nur zu bekannt sein. Seit längerer Zeit startet das Fahrzeug schlecht. Man hat schon einiges ausgetauscht, im ungünstigsten Fall sogar Batterie, Starter und Generator. Dann wird in der Leitung zum und vom Starter nach Übergangswiderständen gefahndet, alle Anschlüsse entrostet und geschützt. Allein es hilft nichts, der Fehler bleibt. Immerhin hat man bemerkt, dass er nur nach etwas längerer Standzeit auftaucht. Und genau dadurch ergibt sich die Idee, es könnte an einem ständig eingeschalteten Verbraucher liegen.

Mit Strommessung dem Ruhestrom auf die Spur kommen ...

Es gibt eine ganze Menge Verbraucher, die bei abgeschalteter Zündung noch arbeiten dürfen. Früher war es nur die Uhr. Wenn man die außer Kraft setzte, war Ruhe. Doch seit es z.B. Funkfernbedienung und Diebstahl-Warnanlagen gibt, wird die Sache schwieriger.

Beim Messen Sleep-Modus beachten ...

Zumal auch nicht immer gleich viel verbraucht wird. Falls vom Hersteller nicht anders verordnet, sollte man bis zu 30 Minuten nach der letzten Aktion am Auto warten. Nichts darf während dieser Zeit am Auto groß verändert werden. Muss wegen der anschließenden Prüfung trotzdem eine Tür offen bleiben, hilft es bisweilen das Türschloss mit dem Schraubendreher einrasten zu lassen.

Man kann davon ausgehen, dass dann alle zusätzlichen Verbraucher eingeschlafen sind (Sleep-Modus). Üblich sind auch Langzeit-Messungen. Dann macht es auch nichts, wenn während der Messung das im Auto eingebaute Telefon klingelt. Man kann später beobachten, wie erst evtl. mehrere Verbraucher geweckt werden und später der Reihe nach wieder zur Ruhe kommen. Übrigens haben wir gerade mit dem Telefon bei nicht passender Software schon eine mögliche Fehlerquelle.

Widerstandsmessung ist nicht ganz zielführend.

Wie wird denn überhaupt gemessen? Theoretisch könnte man den Minuspol der Batterie abklemmen und eine Widerstandsmessung im verbleibenden Bordnetz durchführen. Hat aber Nachteile. Nicht nur, dass man heute nicht mehr so einfach eine Batterie abklemmen sollte. Auch würden sich z.B. bei einer immerzu brennenden Glühlampe Kalt- und Warmwiderstand um Faktor 10 unterscheiden.

Messen am besten mit Zangen-Amperemeter

Deshalb entscheiden wir uns zunächst für ein Zangen-Amperemeter, das es heutzutage schon mit einer Messgenauigkeit bis hinunter zu 20 mA oder (besser) weniger gibt. Jetzt müsste man nur noch den zulässigen Grenzwert wissen. Auch hier befragen wir zunächst die Herstellerangaben. Nicht fündig geworden, nehmen wir 50 mA an. Viel mehr sollte es nicht sein, auch wenn eine 50 Ah-Batterie damit rechnerisch 1000 Stunden übersteht. Wenn nämlich der Wagen schon bei halber Kapazität im Winter schlecht anspringt, bleiben nur noch 500 Stunden übrig und die auch nur theoretisch.

Genaueste Methode: Strommessung mit Multimeter

Zugegeben, das ist immer noch viel Ungenauigkeit. Plan B würde bedeuten, man schließt ein Multimeter mit dem Schalter auf Strommessung so an, dass die Batterie auch während und nach dem Abheben des Minuspols nicht vom Bordnetz getrennt wird, eine etwas anspruchsvollere Aufgabe. Dazu bitte den Messbereich unbedingt auf '20 A' stellen und auch die Messleitungen entsprechend stecken, denn bis zu 10 A können auch bei ausgeschalteter Zündung erreicht werden.

Fehlersuche durch gezieltes Abschalten

Der Wert wird bei der Messung überschritten. Dann geht die Suche erst richtig los. Bei älteren Fahrzeugen kann man wenigstens der Reihe nach noch Sicherungen ziehen und schauen, wann der Wert geringer wird. Moderne Fahrzeuge haben oft Bereiche, wie z.B. die Beleuchtungsanlage mit integrierter Stromprüfung und/oder nur sehr große Bereiche abgesichert. Wenn dann der Fehlerspeicher nichts hergibt, ist die Suche innerhalb eines solchen Systems eigentlich nur noch durch Kontrolle oder Abklemmen einzelner Verbraucher möglich. 02/13


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