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Fahrpraxis



Zum Glück kommt es selten vor, dass man einen Anhänger an seinen Pkw oder sein SUV hängt und kein/e Fachkundige/r dabei ist. Gut so, denn es gibt schon einige Dinge zu beachten. Jedenfalls ist das Leihen eines Mietwagens in der Regel einfacher.

Da sind zunächst einmal die Gewichte. Ein Blick in die Daten des Zugfahrzeugs kann nicht schaden. Völlig klar, dass die zulässige Anhängelast nicht überschritten, wenn möglich sogar noch nicht einmal völlig ausgenutzt werden sollte. Aber wie erfährt man die Anhängelast? Wieder klar, zum Eigengewicht des Hängers addiert sich die Ladung. Sehr wichtig, deren Größe vorher zu kalkulieren.

Oft vergessen wird die Stützlast. Nein, hier ist nicht die maximal zulässige gemeint. Die steht oft dran bzw. auf jeden Fall in der Zulassung und könnte in Sonderfällen sogar mit einer Personenwaage kontrolliert werden. Aber hätten Sie gewusst, dass es eine zulässige Mindeststützlast gibt? Für das Fahrverhalten eine Katastrophe, wenn die Ladung zu weit hinten angeordnet ist und das Heck des Zugwagens sogar angehoben wird. Am besten halten Sie mindestens 25 kg ein.

Ist Ihnen die besondere Bedeutung der Reifen an einem Anhänger bewusst? Sie tragen nicht selten wesentlich mehr als die des Zugfahrzeugs. Oft kommt ein 'C' in ihrer Bezeichnung vor, ein Zeichen für extra Verstärkung. Ohne deren Beachtung kommt so ein Hänger auf keinen Fall durch den TÜV. Auch können die Reifendrücke bis zum knapp Dreifachen des von Ihnen am Pkw Gewohnten betragen. Klug, das nach Ablesen des Typenschilds noch einmal zu überprüfen.

Kühlgut werden Sie wohl nicht direkt transportieren, aber sinnvoll ist es, zu schauen, ob eventuelle Klappen, Türen und das Stützrad so verriegelt sind, dass sie die Fahrt nicht stören. Manche Hänger haben eine kipp- oder absenkbare Ladefläche, die am besten auch so stillgelegt ist und nicht für Überraschungen sorgt. Womit wir schon fast bei der Ladung wären, die während der Fahrt alles Mögliche anrichten kann, nicht nur bei scharfem Bremsen.

Nein, wir haben hier schon genug mit Sachen als Ladung zu tun. Tiere lassen wir außen vor. Noch einmal ausdrücklich warnen müssen wir davor, Personen auf jeglicher Art von Anhängern zu transportieren, auch wenn Sie langsam fahren und diese ständig im Blick haben. Aber hätten Sie gewusst, dass es selbst für das Verzurren von Fahrzeugen als Ladung eine sogenannte 'maximal erlaubte Niederzurrkraft' gibt?

Gewöhnen Sie sich erst einmal an den Anhänger. Je mehr Last am Haken, desto weniger erkennen sie die Fahreigenschaften Ihres Autos wieder. Wenn Sie unter Beachtung aller Vorschriften die Wahl zwischen einer und zwei Achsen am Hänger haben, wählen Sie letztere. Ein Pkw-Gespann ist auch mit dem eines Lkw nicht zu vergleichen. Ohne Hintermann ist auch eine Probebremsung angeraten.

Zurücksetzen kann problematisch sein, bei sehr alten, gebremsten Anhängern ohne zusätzliche Maßnahmen sogar unmöglich. Natürlich haben Sie vor Fahrtantritt die Funktion der Beleuchtungsanlage und die korrekte Einstellung der Spiegel überprüft. Die sind auch sehr hilfreich, Sie daran zu erinnern, dass Ihr Anhänger vielleicht breiter ist als das Zugfahrzeug. Fahren Sie niemals das erste Mal mit einem Anhänger bei Gefahr von Glatteis. Üben Sie erst auf griffigen Fahrbahnen.

Es gibt Länder, da sind mit Anhänger höhere Geschwindigkeiten erlaubt als in Deutschland. Tasten Sie sich, wenn überhaupt, erst langsam heran und achten Sie noch mehr auf mögliche Seitenwinde. Anhänger mit Aufbau, und sei es auch nur eine Plane, sind hier besonders anfällig.

Zulässige Anhängelasten werden nicht ohne Grund bisweilen von den zu bewältigenden Steigungen abhängig gemacht. Sie stellen, besonders beim Anfahren, für ein schweres Gespann eine Herausforderung dar. Es ist bei handgeschalteten und Doppelkupplungsgetrieben die Kupplung und bei Automatiken der Wandler, die schnell ihre zulässige Temperatur überschreiten. Erstere gibt oft noch nicht einmal eine Warnung aus. Und wenn sie sich durch besonderen Geruch bemerkbar macht, ist es oft schon zu spät und eine teure Reparatur unvermeidlich. Vermeiden Sie mit allen möglichen erlaubten Tricks das Anfahren mitten in einer großen Steigung.

Und wenn Sie den Hänger abkuppeln, prüfen Sie noch einmal die von ihm beanspruchte Stützlast, nicht dass die Deichsel Ihnen entgegenschlägt, desgleichen die Wirkung der Handbremse. Vielleicht sollte man auch bei leichtem Gefälle immer etwas vor die Räder legen. Ach ja, und die Kabelverbindung und das Abrissseil vor dem Losfahren nicht vergessen, natürlich genau so wenig, wie beim Wiederankuppeln. Und denken Sie daran, den draußen abgestellten Hänger über Nacht zu beleuchten.











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