Die Teilung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg bringt für die vor dem Krieg äußerst erfolgreiche Firma DKW den Verlust der Werke in Ostdeutschland und damit die Geburt einer neuen Marke, die später völlig unprofan VEB Motorradfabrik Zschopau genannt wird. Manchmal ist es gar nicht so gut, wenn Werke relativ unzerstört übernommen werden. Es führt in diesem Fall zunächst zur beinahe unveränderten Produktion von Vorkriegmaschinen mit den veralteten Produktionsmethoden. Die MZ ist zu DDR-Zeiten ein individuelles Transportmittel, auf das man nicht so lange warten muss, fast das einzige für Jugendliche. Es hat dort im Gegensatz zum Westen einen guten Ruf und man kommt beinahe bis zur 100.000er-Jahresproduktion. Diese Zahl basiert vor allem aber auch auf dem Export. Voraussetzung für diese Entwicklung war die Verlegung der Produktion in ein neues Werk 1951 und eine damit verbundene Änderung des Produktionsablaufs. Doch die Erfolgsserie endet jäh mit der Wende und während der anschließenden Treuhand-Zeiten. Nach mehreren Werksschließungen kommt MZ schließlich an den Hong-Leong-Konzern aus Malaysia. Es entstehen die RT 125 und die oben abgebildete MZ-1000 mit Schwestermodell. Doch mit dem auslaufenden Jahr 2008 scheint das Schicksal der Firma besiegelt. Das investierte Geld ist bei z.T. nur 500 verkauften Maschinen pro Jahr nicht wieder aufgetaucht. Hong-Leong gibt auf. Für 5 Mio. Euro wird ein weiterer Investor gesucht. Da sagt man immer, Erfolg im Motorsport wirke sich auch auf den Verkauf aus. Nicht so im Falle MZ. Sogar Auszeichnungen im Design helfen nicht wirklich weiter. Die Verkaufszahlen bleiben trotz dreier Modellreihen gering. Das Motorradfahren ist zum Hobby geworden. Im Osten gibt es da noch zu wenig Interessenten für und die im Westen kaufen andere Maschinen. Auch schrumpft der Motorradmarkt insgesamt. 12/08