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MG - Geschichte




Es ist Cecil Kimber, der den Produkten der 1913 gegründeten Morris Garages den passenden Zuschnitt gibt. Er ist eigentlich nur Angestellter bei William Morris und trotzdem sehr bald ziemlich allein verantwortlich für die von ihm so stark beeinflusste Marke. Der Preis der Fahrzeuge und ihre Haltbarkeit machen den Verkauf erfolgreich. Beides rührt daher, dass sich Kimber bei den Firmen von Morris bedient.

So hat die Fa. MG praktisch nie Motoren, Getriebe oder Radaufhängungen samt Bremsen selbst gebaut. Die einzelnen Teile werden lediglich für die Verwendung in den ersten besonders leichten Roadstern angepasst. Auch die Karosserien werden von Fremdfirmen nach den Maßgaben der MG-Entwickler produziert. So bleibt der Rahmen bei vielen Modellen in Eigenbau, was aber manchmal nur eine Modifikation bedeutet.

Bis Mitte des Jahrhunderts werden ausschließlich starre Achsen an Blattfedern mit Reibungsdämpfern geliefert. Die Wagen offeriert man beinahe von Beginn an als Zwei- und Viersitzer mit unterschiedlichen Radständen, vorzugsweise offen und zusätzlich mit Einsteckscheiben und leichtem Verdeck als Schutz gegen das englische Wetter und den Winter.

Das Ergebnis sind relativ knapp kalkulierte Fahrzeuge, die durch die Verwendung von Serienteilen zusätzliche Betriebssicherheit erlangen. Kurzum, die Wagen gehen weg wie warme Semmeln. Bezeichnet werden sie mit zwei Zahlen, wobei die erste eigentlich nur für die in Großbritannien zu zahlende Steuer Bedeutung hat.

Doch auch die zweite Zahl gibt nur in sehr optimistischer Weise einen Hinweis auf die wahre Leistung in PS. So hat der erste Serien-MG von 1924 mit der Bezeichnung 14/28 weniger als 20,5 kW (28 PS), der Typ 14/40 kommt z.B. nur auf 26 kW (35 PS). Da die allerwenigsten Leute den Wagen als geschlossene Limousine bestellen, reicht diese Leistung immerhin schon für über 110 km/h, für die Zeit ein phänomenaler Wert und wohl nur auf wenigen Straßen realisierbar.

Als Variante 18/80 mit größer dimensioniertem Rahmen und mechanischen Trommelbremsen entsteht ab 1928 ein Sechszylinder, wie die anderen beiden noch mit stehenden Ventilen und Dreiganggetriebe. Immerhin reicht es mit 60 PS (44 kW) für eine um 10 km/h gesteigerte Höchstgeschwindigkeit.

Das Wichtigste an diesem Modell ist aber der neue, später immer wieder als typisch für MG angesehene Kühlergrill mit leichter Zweiteilung und dem seit Beginn der Marke existierenden, integrierten Achteck oben in der Mitte. Er wird die nächsten 25 Jahre nahezu unverändert an allen MGs zu finden sein.

Man setzt viele Hoffnungen in das Modell, auch sportliche. Allein die wirtschaftliche Entwicklung in der Zeit lässt zu wünschen übrig und ist dem Verkauf eines Sechszylinders nicht förderlich.

Ein viel wichtigeres Modell ist der 1928 vorgestellte MG Midget. Hier kann man deutlich die künftige Entwicklungsrichtung der Marke erkennen, mit wenig Gewicht, kleiner Karosserie und genügend Leistung aus einem relativ geringvolumigen Motor wirklich sportliche Fahrleistungen für einen scharf kalkulierten Kaufpreis zu offerieren.

Der Midget-Motor hat nur 850 cm³, aber als wirklichen Entwicklungssprung eine obenliegende Nockenwelle. Sein Radstand beträgt weniger als 2 Meter. Ein Verdeck ist im Prinzip nicht vorgesehen. Es wird eher als Extra gehandelt.

Man sitzt bei harter Federung mit absolutem Schulterschluss nebeneinander. Eine Heizung gibt es nicht und der Fußraum ist nur unzureichend gegen größere Wassermassen geschützt. Aber der Motor leistet zunächst schon erstaunliche 15 kW (20 PS) und etwas später mit anderen Steuerzeiten sogar 20 kW (27 PS).

Der Midget steigert die Produktionszahlen trotz Rezession. Insgesamt sind die Absatzzahlen besonders der kleineren Modelle seit Gründung der Firma so gestiegen, dass schon zum dritten Mal die Produktionsstätte gewechselt werden musste. Der neue wird jetzt in einer neuen Fabrik in Abington gefertigt.

Teil 2








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