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Hummer




Hoffentlich gelingt es, nur kurz auf die Geschichte und Problematik des Hummer einzugehen, denn das eigentlich interessante ist die bisher nie dagewesene Konstruktion eines Geländewagens. Gemeint ist hier allerdings der H1.

Geboren wird das Projekt als milliardenschwerer Auftrag an die Firma AM General in Indiana, einer hundertprozentigen Tochter der American Motors Corporation. Es wurde ein sogenanntes High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle. Daraus machen die Militärs in der Kurzform 'Humvee', was später zu 'Hummer' mutiert.

AM General -> General Motors (1999)

Das wäre alles eher im militärisch geheimen Bereich geblieben, hätte nicht Arnold Schwarzenegger so ein Fahrzeug für die zivile Nutzung haben wollen und wäre nicht AM General von General Motors übernommen worden. Folgerichtig entstehen die verwässerten Versionen H2 und H3, die über besondere Importeure auch nach Europa gelangen.

Als wäre das noch nicht genug zu berichten, kommt der Hummer nach der Offensive der Amerikaner im Irak auch noch in vielen Senatssitzungen in die Schusslinie, als sich das an sich schon schwere Gefährt als untauglich erweist, Soldaten vor Sprengsätzen von Terror-Organisationen zu schützen. Die nur langsam anlaufende Produktion verstärkter Modelle kann die Zahl der Zinksärge nicht wirklich reduzieren.

So, das war hoffentlich knapp genug, aber als Hintergrund unvermeidlich. Technisch gesehen ist der H1 das einzig wahre Mittelmotor-Auto. Hier werden keine Kompromisse gemacht, der Motor ist zwischen Fahrer/in und Beifahrer/in angeordnet. Allerdings wird das Fahrzeug allein schon dadurch für einen Nicht-Lkw überdimensional breit. 2,2 Meter schafft kein Pkw, auch wenn man über die Spiegel misst.

Nachteil der Konstruktion ist auch, dass man zur Kontrolle des Ölstands eine Leiter oder besonderes Klettervermögen braucht. Es ist eben eine kompromisslose Konstruktion. Hätte er Starrachsen, dann bräuchten diese zusätzliche Getriebe an den Rädern (Portalachsen). Mit der Einzelradaufhängung und den riesigen Reifen wird eine Bodenfreiheit von mehr als 40 Zentimeter erreicht.

Auch der Dieselmotor ist eine gute Wahl, weil sonst der Verbrauch noch mehr in die Höhe schießen würde. Der ist so hoch, dass er selbst Amerikaner erschreckt. Erstaunlich, das einzige Bauteil in wirklich allen drei Hummer-Ausführungen ist das Automatikgetriebe, für ein Drehmoment von gut 300 Nm bis fast 600 Nm. Auch die Betätigung der Vortriebs-Hilfen durch kurzes Antippen des Bremspedals scheint gut gelöst zu sein.

Produktion H1 beendet (2006).

Die zivile Version weicht in technischer Hinsicht deutlich vom Ur-Typ ab. Da ist zunächst der Dieselmotor, durch einen Turbolader nur mäßig aufgeblasen und vom Leistungsverhalten her für Fahrspaß-Fetischisten nicht wirklich nutzbar. Sie dürfen ahnen, was unter der Regie von GM hineinkommt. Es ist der für alle GM-Produkte gleiche klassische V8. Dazu scheint die Umrüstung auf hintere Starrachse zu passen.

Am Verbrauch werden die Unterschiede zwischen Europa und USA deutlich. Bei einem Drittel an Ausgaben für Kraftstoff sind dort die 25 Liter/100km Normalverbrauch besser zu verkraften. Immerhin können sensible Gasfüße den Verbrauch um ein gutes Drittel drosseln, was so etwa der Normal-Ration des H3 entspricht. Wenig ändern kann man allerdings an der schlechten Straßenlage auf den engeren europäischen Landstraßen, die entscheidenden Allrad-Fähigkeiten einmal mehr als Qual der Wahl bei den Reifen.

Ach ja, beinahe hätten wir ihn vergessen, den Aufmerksamkeits-Faktor. Ohne ihn kommt man kaum durch den Verkehr. Und keineswegs eine Neiddebatte, sondern eher Freundlichkeit über diese Abwechslung im sonstigen Einerlei des täglichen Verkehrs. Ob hier vielleicht die Gründe für den Kauf eines solchen Autos zu suchen sind und nicht in seinen Offroad-Eigenschaften? Es waren wohl zu wenige, denn die Produktion wurde 2010 eingestellt. 05/14











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