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Video 1954 Fuldamobil



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Fuldamobil







Fuldamobil
Modell
MotorEinzylinder-Zweitakt
Hubraum (Bohrung * Hub)
Verdichtung
GemischbildungSchieber-/Bingvergaser
KühlungGebläse
Drehmoment
Leistung
BauartDreirad, später Vierrad, Mittelmotor, Hinterradantrieb über Kette
Getriebe3/4-Gang, unsynchronisiert, R-Gang durch Rückwärtslauf des Motors
Aufhängung vornPendelachse, Querblattfeder, Achsschenkelbolzen, später hydraulische Stoßdämpfer
Aufhängung hintenLängslenker, 2 Federn, Stoßdämpfer, später stabilisierender Panhardstab
BremsenTrommeln vorn, Seilzug
LenkungKetten, später Zahnstange
Räder v/h4.00 - 8 (2,5") bis 4.40 - 8 (2,5")
Radstand1.800-2.100 mm
Wendekreisdurchmesser6.500-7.000 mm
ChassisStahl-Rohrrahmen
KarosserieHolz mit Stahl-/Alublech, später GFK
Länge2.720-3.150 mm
Breite1.397-1.470 mm
Höhe1.280-1.350 mm
Tankinhalt17 Liter, später 18 Liter
Zuladung
Leergewicht
Höchstgeschwindigkeit
Kaufpreis2250-3390 DM
Baujahrab 1951
Elektrik6 V/ 16 Ah /75 W, später 12 V/ 45 Ah /90 W


Aus Hessen stammen die ersten Prototypen. Dort betreibt Karl Schmitt einen Bosch-Großhandel und den 'Elektromaschinenbau Fulda'. Der Entwurf stammt vom Journalisten und Maschinenbau-Studenten Norbert Stevenson. Der Diplom-Ingenieur Schmitt lässt sich von jemandem inspirieren, der gerade erst sein Studium begonnen hat.

Dreiräder genießen bis 1955 Steuervorteile.

Noch relativ kurz nach dem Krieg ist in Deutschland Vieles möglich. Da kann man ein Chassis ohne Karosserie und Zulassung im öffentlichen Straßenverkehr ausgiebig testen. Es hat drei Räder, von denen das einzelne aus gutem Grund hinten angebracht ist. Ganz am Ende der Produktionsphase werden sogar vier Räder Standard.

Konkurrent von damals

Sie werden es kaum glauben, aber gebremst wird immer nur die Vorderachse und das wird auch so genehmigt. Immerhin sollen ca. 2500 von diesen Gefährten bis etwa 1969 verkauft worden sein. Die ersten bestehen aus Holz mit Lederüberzug, während nachher ein veränderter Rahmen durch Stahlnägel (!) mit der Aluminium-Außenhaut verbunden wird. Der Boden besteht grundsätzlich aus Sperrholz (10 Jahre Garantie!).

Heutiges Dreirad

Motoren für das Gefährt gibt es reichlich. Im Grunde haben sich zwei Versionen von Fichtel und Sachs durchgesetzt, mit 350 und 200 cm³. Letzterer hatte den Vorteil, dass mit dem alten Führerschein Klasse 4 gefahren werden durfte. Mit der Aluminiumkarosserie (S-Version) kommt es langsam zu ansehnlicheren Formen, wie Sie oben auf den Bildern sehen.

Dreirad Morgan

Viele Bauteile stammen von anderen Fahrzeugen. Am deutlichsten wird das, wenn man das Heck der ersten S-Version in Bild 3 betrachtet, dessen Fenster in der Heckklappe eindeutig von einer Hälfte des Brezelfensters am VW-Käfer stammt. Die Frontscheibe soll gleichen Ursprungs gewesen sein.

Messerschmitt Kabinenroller

Mit den neuen, direkt von der Produktion warmgeformten Alu-Karosserieteilen hat der Wagen die größten Erfolge. Er wird sogar in Lizenz gefertigt, was das Fuldamobil z.B. zu einem Produkt Niedersachsens macht. Die Nordwestdeutsche Fahrzeugbau produziert ihn für ein Jahr in Lingen. Daher stammen Fahrzeuge mit ILO-Motor (Bild 7), der allerdings nicht ganz an die Qualitäten des Originalmotors heranreichte.

Von hinten ähnelt er jetzt ein wenig der Isetta (Bild 5).

Besonderheiten im Dienst der Kfz-Technik weist übrigens die Vorderachse auf. Die Vorderräder werden bei den späteren Modellen ähnlich dem Goggomobil im Prinzip nur noch von einem Querlenker geführt. Beim Fuldamobil wird der Querlenker sogar durch die querliegende Blattfeder ersetzt.

Das ist aber nicht das Besondere, hat sogar den Nachteil, die Vorderräder wenig sturzkonstant zu führen. Aber durch die Kompaktheit wandert der Achsschenkel in die Radschüssel hinein und erzeugt erstmals einen Radhalbmesser Null, ansonsten nur von Citroën bekannt. Fahrwerkseinflüsse auf die Lenkung werden minimiert.



Hier sehen Sie das Produkt eines weiteren Lizenznehmers, York Nobel aus dem Mutterland des Dreirads (siehe Bilder unten). Dessen Gesellschaft wird ab 1958 von einer damals berühmten Person geleitet, Soraya, von ihrem Mann, dem Schah von Persien, wegen Kinderlosigkeit verstoßene Exkaiserin. Leider kommt bei den ganzen Public-Relations der Name Fuldamobil etwas zu kurz.

Auch letzte Baustufe hat noch Selbstmördertüren.

Dieses wird fortan in England sogar steuerbegünstigt auch als Bausatz verkauft. Es ist die letzte Baustufe mit Kunststoff-Karosserie und später auch der aus England übernommenen Zweifarb-Lackierung. Insgesamt ist die Blütezeit des Fuldamobils vorbei. Es wird noch mit einem Viertaktmotor ausgerüstet und erhält hydraulische Bremsen, aber die Produktion endet gegen Ende der Sechziger. 09/14






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