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1922 Austin 7



Z.B. von Daihatsu kopiert ...

Er ist der Urvater zahlreicher Nachfolger. Man könnte ihn als europäisches Ford T-Modell bezeichnen. Er erscheint zu einer Zeit, als besonders Europa wirtschaftlich den Atem anhält. Der Erste Weltkrieg ist vorbei, die Austin-Werke hatten sich durch die Kriegswirtschaft zu einer riesigen Firma mit 21.000 Mitarbeitern entwickelt.

Aber jetzt ist Schluss. Deutschland als Kriegsverlierer hat es auch wegen der zu zahlenden Reparationen am schlimmsten getroffen, aber Großbritannien leidet ebenfalls. Gute Konjunktion kann offenbar nur im Miteinander der Staaten entstehen. Noch lange Zeit nach dem Krieg wird sich kaum jemand ein teures Auto leisten können.

Es dauert ein wenig, ehe sich die tatsächlichen Bedürfnisse zu den Köpfen der Ingenieure und Firmenspitze durchgesprochen haben. Herbert Austin, der Chef der gleichnamigen Firma, hätte durch falsche Modellpolitik beinahe alles verloren. Im letzten Moment, er darf im Prinzip schon sein Werk nicht mehr betreten, entwickelt er den Plan für ein kleines Auto.

Er konstruiert zusammen mit Stanley Edge, einem begabten Konstruktionszeichner aus der Firma, von September des Jahres 1921 bis Ende 1922 einen Kleinwagen, der wirklich notwendige Komponenten von großen Wagen übernimmt und den Rest einfach weglässt. Er wird gerade so groß, dass mit den damaligen Ansprüchen eine Familie mit zwei Kindern darin Platz findet.

Im Bereich Bremsen übertrifft er sogar manchen großen, denn sie sind auch an der Vorderachse zu finden. Diese werden zwar getrennt von Hand bedient, aber weil sie einmal vorhanden sind, lässt sich das später leicht auf eine Vierrad-Fußbremse umstellen. Immerhin gibt es genug Lizenznehmer, von denen Austin dann wiederum lernen kann.

Ja, das ist wirklich verwunderlich. Obwohl der Wagen anfangs belächelt wird, feiert er nachher nicht nur riesige Erfolge, sondern findet auch mehrere Lizenznehmer. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass sowohl die Firma BMW (Dixi) als auch Jaguar (Swallow) der Lizenznahme bzw. Karosserierung des Austin Seven die Gründung ihrer Pkw-Produktion verdanken.

Nebenbei entstehen in Frankreich noch Rosengart und American Austin als Lizenznehmer für USA. Ähnlich dem T-Modell wird das Original wegen der Massenfertigung sogar billiger, obwohl man es größer, leistungsfähiger und mit mehr Details wie z.B. einem Elektrostarter ausstattet.

Ausschlaggebend für den riesigen Erfolg als 'Volksauto' ist wohl die große Zahl von Klassensiegen in auch bedeutenden Rennen. Schon immer hat die Autoindustrie auf Rennerfolge gesetzt. Gerade bei einem so schwächlich aussehenden Gefährt ist es für den Konsumenten (mit wenig Geld) wichtig, ob es denn auch zuverlässig ist. Und da sind Rennen ein guter Gradmesser.









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