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Zylinderblock



Druck, Wärme, Schwingungen durch den Kurbeltrieb

Der Zylinderblock soll bei flüssigkeitsgekühlten Hubkolbenmotoren zusätzlich zu den Kolben meist auch noch den gesamten Kurbeltrieb aufnehmen, Verbrennungsdrücken und Schwingungen der Kurbelwelle widerstehen und Wärme rasch an das Kühlmittel ableiten.

Kolben auf Alu-Zylinder nur mit Beschichtung

Gusseisen mit Lamellengraphit (Grauguss) ergibt mehr Gewicht, hat aber gute Gleiteigenschaften mit Al-Kolben. Um Gewicht zu sparen und die Wärmeleitfähigkeit zu erhöhen, werden Zylinderblöcke zunehmend aus Aluminium-Legierungen hergestellt. Hier muss entweder der Zylinder aus hochwertigem Gusseisen sein (erstes Bild) oder die Al-Oberfläche von Kolben oder Zylinder nachträglich bearbeitet werden (2. Bild). Dies geschieht durch Herauslösen des weichen Aluminiums um die Silizium-Kristalle herum (ALUSIL), durch galvanisches Beschichten mit Nickel und Siliziumkarbid (NIKASIL) oder durch beim Gießen eingesetzte Hohlkörper aus Silizium-Keramik (LOKASIL).

Laufbuchsen: günstig für Reparatur und Materialpaarung

Nasse Laufbuchsen aus Schleuderguss werden direkt vom Kühlmittel umspült und müssen entsprechend abgedichtet sein. Wenn sie undicht werden, kann Öl in den Kurbelgehäuseraum gelangen. Trockene Laufbuchsen kommen nicht direkt mit Kühlflüssigkeit in Berührung, geben aber dem Zylinderblock mehr Stabilität. Laufbuchsen aus Grauguss sind hier eingezogen entweder wegen der besseren Materialpaarung mit Alu-Kolben oder wegen der leichteren Reparaturmöglichkeit z.B. beim Lkw. Zylinderblöcke mit einem rundherum offenen Kühlmittelmantel nennt man Open-Deck (erstes Bild), bei Bohrungen oder anderen Öffnungen für das Kühlmittel und verbleibenden größeren Stegen zwischen Block und Zylinder ist die Bezeichnung Closed-Deck (zweites Bild).

Reparatur: Ausdrehen oder (neue) Laufbuchse

Im Normalfall verschleißt der Zylinder oben 90° zur Längrichtung am meisten und in der Mitte des Hubes am wenigsten. Bei trockenen Laufbuchsen werden diese ausgedreht und mit Kolben in Übergröße ausgerüstet. Ist kein Kolben in Übergröße mehr möglich, kann eher bei Lkw-Motoren nach weiterem Aufbohren eine trockene Laufbuchse eingezogen werden. Nasse Laufbuchsen werden zusammen mit den Kolben ausgetauscht, wobei es hier besonders auf gute Abdichtung ankommt.
Eine Reparatur der Einheit Kolben/Zylinder deutet sich bei Leistungsverlust und hohem Ölverbrauch an und entscheidet sich durch eine Kompressionsprüfung und besonders durch einen Druckverlusttest.


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